Irland muss Zypern und die Schweiz bezwingen

Die beiden letzten Hürden sind für das irische Team zwar nicht unüberwindbar hoch, doch die personelle Situation im Kader ist angespannt -- und macht schon den Gang nach Nikosia (Spielbeginn 19.00 Uhr) zu einer delikaten Aufgabe. Sorgen macht sich Kerr vor allem um die Besetzung der Offensive. Sein zuletzt zuverlässigster Skorer, Clinton Morrison von Crystal Palace, ist auf Zypern gesperrt.

Ohne Roy Keane, Duff angeschlagen

Zudem steht ein Fragezeichen hinter der Physis von Damien Duff. Der Flügel von Chelsea, der im Nationalteam seit 1243 Minuten und einem Tor im November 2003 gegen Kanada nicht mehr getroffen hat, musste in dieser Woche das Training wegen einer Fussverletzung wiederholt abbrechen. Und natürlich fehlt den «Boys in Green» Leithammel Roy Keane, der wegen eines Bruch des Mittelfussknochens auch gegen die Schweiz nicht dabein sein kann.

Vielleicht auch der angespannten personellen Lage wegen gab sich Brian Kerr die ganze Woche über sehr wortkarg. Weder über die Aufstellung noch über seine (bei einem Scheitern höchst ungewisse) Zukunft als Coach der Iren wollte er mit den Journalisten sprechen. Das Informationsgehalt seiner Sätze ging nicht über Aussagen wie «wir konzentrieren uns darauf, beide Spiele zu gewinnen» hinaus.

Ausführlich kommentierte Kerr einzig die hochsommerlichen Bedingungen auf der Ferieninsel im östlichen Mittelmeer. «Die Hitze darf für uns keine Ausrede sein. Wenn man sich auf seine Aufgabe konzentriert, sind die Umstände nie eine Entschuldigung.» Während der Vorbereitung liess sich Kerr von der Wärme gleichwohl beeinflussen. Am Donnerstag liess er -- bei weit über 30 Grad im Schatten -- das Training in der Mittagszeit ausfallen.

Rund 15 000 Iren im Stadion

Freude am der heissen Sonne hatten derweil die vielen mitgereisten irischen Fans. Bis am Donnerstagabend waren bereits rund 10 000 Supporter angereist. Am Spieltag selbst werden mit Chartermaschinen nochmals rund 5000 Iren erwartet. Die «Green Army» wird in Nikosia ihrer Equipe quasi zu einem «Heimauftritt» verhelfen. Viele Zyprioten werden im Stadion jedenfalls nicht erwartet. Beim Spiel gegen die Schweiz Anfang September erschienen lediglich 3000 Zuschauer.

Im dritten Spiel der Gruppe 4 empfängt Israel in Tel Aviv (Spielbeginn 20.10 Uhr) den Tabellenletzten Färöer. Mit dem zu erwartenden Pflichtsieg können die erstaunlichen Israeli ihre Qualifikationskampagne ungeschlagen und mit 18 Punkten abschliessen -- und am Mittwoch darauf hoffen, dass dies zumindest zu Platz 2 reicht.

(ht/sda)