Erneute Proteste

Islamisten sagen ägyptischer Regierung den Kampf an

publiziert: Mittwoch, 17. Jul 2013 / 22:42 Uhr
Tausende Anhänger der Muslimbrüder ziehen durch Kairos Strassen. (Archivbild)
Tausende Anhänger der Muslimbrüder ziehen durch Kairos Strassen. (Archivbild)

Kairo - Ägyptens entmachtete Islamisten haben der neuen Übergangsregierung den Kampf angesagt. Am Tag nach deren Vereidigung marschierten tausende Anhänger der Muslimbruderschaft durch die Innenstadt von Kairo.

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Sie wollten vor das Regierungsgebäude ziehen, wurden aber von Sicherheitskräften daran gehindert. Es kam zu kleineren Rangeleien. Der Protestzug erreichte schliesslich die Universität Kairo auf dem gegenüberliegenden Nil-Ufer. Die Islamisten verlangen die Wiedereinsetzung Mohammed Mursis, der am 3. Juli nach Massenprotesten gegen seine Herrschaft vom Militär gestürzt worden war.

Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton forderte bei ihrem Besuch in Kairo die Freilassung des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi. «Ich hätte ihn gerne getroffen», sagte Ashton am Mittwoch in der ägyptischen Hauptstadt. Ihr sei aber versichert worden, dass es Mursi gut gehe. Dieser wird seit seiner Absetzung durch das Militär am 3. Juli an einem unbekannten Ort festgehalten.

Ashton war mit Vertretern der neuen ägyptischen Führung zusammengetroffen und hatte dabei gefordert, schnell zur Demokratie überzugehen. Sie sprach unter anderen mit dem neuen Regierungschef Hasem al-Beblawi, Übergangspräsident Adli Mansur, Interimsvizepräsident Mohammed El-Baradei und Armeechef Abdel Fattah al-Sisi.

Ashton kam zudem mit Vertretern der Tamarod-Bewegung zusammen, die mit Unterschriftensammlungen und Massendemonstrationen Mursis Sturz in Gang gesetzt hatte.

Sicherheit hat Priorität

In Kairo nahm derweil die Übergangsregierung ihre Amtsgeschäfte auf. Das 35-köpfige Kabinett von Ministerpräsident Hasem al-Beblawi soll die Wirtschaft stabilisieren, für Sicherheit sorgen und Neuwahlen in sechs Monaten vorbereiten. «Sicherheit hat oberste Priorität für die Übergangsregierung», erklärte Innenminister Mohammed Ibrahim laut einem Bericht der Webseite der Tageszeitung «Al-Masry al-Youm».

An die Mursi-Anhänger gewandt sagte er, dass er keine Strassenblockaden und keine Behinderung von Regierungsämtern tolerieren werde. Diesbezügliche Versuche würden auf eine «entschlossene Antwort» der Sicherheitskräfte treffen.

Überarbeitete Verfassung

Übergangspräsident Mansur setzte ein zehnköpfiges Expertenkomitee ein, das die von Mursi stammende Verfassung überarbeiten soll. Die Vorschläge des Komitees werden später einem breiter zusammengesetzten, 50-köpfigen Ausschuss vorgelegt. Der endgültige Text soll durch eine Volksabstimmung gebilligt werden.

Ein Sprecher der Muslimbruderschaft kritisierte die neue Regierung als Produkt eines unrechtmässigen Regimes. Die Organisation will ihre Anhänger so lange demonstrieren lassen, bis Mursi wieder im Amt ist. In einem Protestcamp im Osten von Kairo haben tausende Mursi-Anhänger ihre Zelte aufgeschlagen.

Angriff auf Sinai

Bei einem Angriff auf einen Kontrollpunkt der Sicherheitskräfte auf der Halbinsel Sinai wurden acht Menschen verletzt. Extremisten griffen die Stellung in der Grenzstadt Rafah am Gazastreifen in der Nacht zum Mittwoch mit Panzerfäusten an und verschwanden daraufhin.

Unter den Verletzten waren sechs Soldaten und zwei Zivilisten, berichteten ägyptische Medien. Seit dem Umsturz haben religiöse Extremisten und kriminelle Banden ihre Aktivitäten im Norden des Sinai verstärkt.

(bg/sda)

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Falsche Fragen Steson
Wenn schon gehört es hier hin und nicht unter Open Air Frauenfeld.

Sie sind und bleiben für mich einfach der unkritische Musterbürger. Gibt es Sie wirklich? Sie würden zwei Schritte nach vorne machen, wenn Freiwillige für den ersten implantierten Überwachungs-Chip gesucht würden. Sie haben ja nix zu verstecken, gell!

ich bleibe lieber der "political incorrect but honest" hier.

"wo nur noch das Geld regiert, wird täglich beantwortet. In Ägypten und in all den andern Gebieten wo Unruhen oder sogar Krieg herrscht"

Seit es Kriege auf der Welt gibt, wurden diese aus drei Gründen geführt: Vergrösserung des Territoriums und damit der Macht, Rohstoffe und Nahrungsmittel oder wegen Religion. Wobei alle diese miteinander verknüpft sind. Grösseres Territorium heisst mehr Macht heisst mehr Anhänger der Religion heisst mehr Rohstoffe, somit insgesamt immer wieder mehr Kapital. Kapital in Form von Rohstoffen oder Steuern, wobei die Religion oft das Mittel zum Zweck war und ist.

Im Falle von Ägypten geht es auch nicht darum, dass sich die Armee hinter dem Volk oder einer Demokratie stellt, sondern darum, wohin die jährlichen Milliarden (Bsp. Suez Kanal) die von der Familie Mubarak geklaut wurden zukünftig hin fliessen werden. Im Fall Syrien und Russland geht es darum dass Russland seine drei dortigen Kriegshäfen mit Mittelmeer Zugang nicht verliert, usw. usw.

Ein mit wenigen Milliarden zu kaufender, zuverlässiger Despot für billige Rohstoffe ist für Grossmächte einfacher zu betreuen, als eine Horde Demokratie-Chaoten. Die einfache und traurige, globale Wahrheit.

Ägypten geht mir am Hintern vorbei. Wie den meisten Schweizern die ehrlich sind. Ein Tagesschau-Beitrag wie so viele, zwischen Cervelat und Bier. Da stellt sich dann höchstens für die Meisten die Frage, verbringen wir die Tauchferien dieses Jahr woanders. Natürlich nicht für jene Pseudo-Gutmenschen die ständig persönliche Betroffenheit heucheln und mit Ihrer vor Moralinsäure verzerrten Gesichter das Botox ersetzen.

Seit es Versuche zur Überwindung des Kapitals (Copyright SP) gibt, wurde nie versucht alle gleich reich, sondern nur die Masse gleich arm zu machen. Daran wird sich nie was ändern. Selbst im Kommunismus und Sozialismus hatten die einen den Trabi und lebten im Plattenbau, die anderen einen V8 und ein zusätzliches Landgut.

Während Sie aber aufgrund von Vorkommnissen in Ägypten, China oder Timbuktu hirnrissig überlegen warum wir deshalb die Schweiz ebenfalls umkrempeln sollten oder aus Solidarität mit der EU am besten auch gleich verarmen müssen, überlege ich mir in welchem Land ich Geld machen kann.

Eine Grossbestellung aus China würde ich, dass können Sie mir getrost glauben, nicht aufgrund der dortigen Menschenrechtssituation ablehnen. Ich erwähne die Menschenrechte auch nicht in meinen Verträgen oder spreche Geschäftspartner darauf an. Aber bei mir kann auch keiner ein Referendum einlegen.

Dass ist der Unterschied zwischen einem realitätsfremden, ideologischen Gutmenschen wie Ihnen und Thomy und einem Egoistenschwein wie mir. Wahrscheinlich gehöre ich der Mehrheit an, aber in Zeiten der Weichspüler-Poltical-Correctness muss man schon fast Zivilcourage haben um auch dazu zu stehen. Die meisten predigen Wasser uns saufen Wein. Die Leute bevorzugen ja diese verlogene Betroffenheit und Unehrlichkeit auch in den Medien.

Die Frage die uns eigentlich beschäftigen muss ist, was geschieht mit einer Gesellschaft die den ganzen aufgebauten Wohlstand der letzten Dekaden, die damit gewonnene Sicherheit und den sozialen Frieden aus eigener Dummheit mutwillig und fahrlässig auf's Spiel setzt? Man muss schon wieder etwas cleverer sein, um als Mückenschiss in der Welt erfolgreich zu bleiben. DAS passiert nämlich gerade in der Schweiz.
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