Islamisten sprengten Gedenkfeier in Teheran

Etwa 250 Männer stürmten die Gedenkveranstaltung und traktierten viele Teilnehmer mit Knüppeln, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete. Dabei wurden etwa 15 Menschen verletzt. Die etwa 5000 Demonstranten hatten zuvor unter anderem die Freilassung politischer Gefangener verlangt.

Mehrere Menschen wurden von Sicherheitsbeamten in Zivil festgenommen. Die Kundgebung löste sich nach dem Überfall auf.

Auch in den iranischen Städten Maschhad und Schiras gingen nach Angaben des Studenten-Informationsdienstes ISNA tausende Demonstranten auf die Strasse. Sie forderte politische Reformen und die Freilassung politischer Gefangener. In beiden Städten seien etwa 40 Kundgebungsteilnehmer festgenommen worden.

Das Ehepaar Foruhar zählte zu den führenden Vertretern der nationalistischen Opposition in Iran und zu den profiliertesten Kritikern der islamischen Führung. Am 22. November 1998 wurden sie in ihrer Wohnung von Geheimdienstmitarbeitern ermordet. Der Fall löste landesweit Proteste aus.

Der damalige konservative Geheimdienstminister musste zurücktreten, drei Geheimdienstagenten wurden zum Tode verurteilt. Sie warten derzeit auf ihr Berufungsverfahren.

(bsk/sda)