Sieben Geiseln in Nigeria getötet
Islamistengruppe Ansaru tötet ausländische Geiseln in Nigeria
publiziert: Sonntag, 10. Mrz 2013 / 19:52 Uhr

Rom - Die nigerianische Islamistengruppe Ansaru hat offenbar sieben ausländische Geiseln hingerichtet, die sie im Februar auf einer Baustelle im unruhigen Norden Nigerias entführt hatte. Sie waren für die libanesische Baufirma Setraco tätig.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Es handelt sich um einen grausamen terroristischen Akt, den das italienische Aussenministerium aufs Schärfste verurteilt und für den es keine Erklärung gibt», heisst es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Auch das griechische Aussenministerium erklärte, dass alle verfügbaren Informationen darauf hindeuteten, dass der zusammen mit sechs anderen Ausländern entführte griechische Staatsbürger tot sei. Ähnlich äusserte sich der britische Aussenminister William Hague.

Neben dem Griechen soll Medienberichten zufolge ein 69-jähriger Italiener, ein Brite sowie Libanesen und Syrer unter den Geiseln gewesen sein. Die Arbeiter waren am 16. Februar auf einer Baustelle im Bundesstaat Bauchi im unruhigen Norden Nigerias durch die Islamistengruppe Ansaru entführt worden.

Die nigerianischen Behörden machten am Sonntag zunächst keine Angaben zu dem Fall. Am Samstag hatte Ansaru mitgeteilt, die Geiseln getötet zu haben und begründete dies mit einem Befreiungsversuch durch Nigeria und Grossbritannien, wie der Internetbeobachtungsdienst Site am Samstag erklärte.

Betroffenheit in Italien

Das italienische Aussenministerium erklärte, es habe gemeinsam mit den anderen betroffenen Staaten die Angaben überprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Behauptung von Ansaru glaubwürdig sei. Die Hinrichtung sei «ein abnormer Ausdruck von hasserfülltem und untolerierbarem Fanatismus».

«Ich habe mit tiefer Beunruhigung von dem brutalen Mord an dem Italiener und den anderen Geiseln erfahren, die im vergangenen Monat in Nigeria entführt wurden», sagte der italienische Ministerpräsident Mario Monti einer Mitteilung zufolge.

Es handle sich um einen barbarischen und feigen Akt gegen wehrlose Zivilisten. Die italienische Regierung tue alles dafür, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Auch Staatschef Giorgio Napolitano sprach den Familien der Opfer ihr Mitgefühl aus.

Hague verurteilte die Tat als «kaltblütigen Mord». Grossbritannien werde mit Nigeria zusammenarbeiten, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Auch die Familie des griechischen Staatsbürgers sei bereits benachrichtigt worden, Aussenminister Dimitris Avrampoulos habe mit der Mutter des Opfers gesprochen und ihr die Trauer und den Beistand des Staates zum Ausdruck gebracht, hiess es aus Athen.

Militäraktion dementiert

Sowohl Athen als auch Rom dementierten Presseberichte, wonach es eine Befreiungsaktion oder einen militärischen Einsatz gegeben habe, um die Geiseln zu befreien. Die Nachrichtenagentur ANSA berichtete, die Entführer hätten am Samstag mitgeteilt, die Geiseln als Antwort auf die Befreiungsversuche von britischen und nigerianischen Spezialkräften umgebracht zu haben.

Nach Angaben des griechischen Aussenamtes hatten sich die Entführer nicht mit Forderungen an die Herkunftsländer ihrer Geiseln gewandt. Ein Einsatz zur Rettung der Geiseln sei nicht geplant gewesen.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kano - Nigerias Streitkräfte haben ihre Offensive gegen die islamisch-fundamentalistische Rebellenbewegung Boko Haram am Samstag fortgesetzt und in einer Hochburg der Aufständischen im Nordosten ein 24-stündiges Ausgehverbot verhängt. mehr lesen 
Maiduguri - Bei Angriffen von Islamisten im Nordosten Nigerias sind nach ... mehr lesen
Bei Angriffen in Nigera sind nach Armeeangaben 55 Menschen getötet worden. (Archivbild)
Jaunde - Eine am Dienstag in Kamerun entführte französische Familie wurde nach Erkenntnissen der kamerunischen Regierung in Jaunde ins Nachbarland Nigeria verschleppt. Die Gruppe - darunter vier Kinder - befand sich auf einer Ferienreise. mehr lesen 
Paris - In Kamerun haben Unbekannte Medienberichten zufolge sieben französische Touristen verschleppt. Die Entführung habe sich im Norden Kameruns ereignet, nahe der Grenze zu Nigeria. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und ...
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen 
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren ... mehr lesen
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um in einer Fotoausstellung gemeinsam mit der internationalen Fotoagentur Magnum auf 50 Jahre medizinische Nothilfe in Krisen- und Kriegsgebieten zurückzublicken. mehr lesen  
Übung mit 500 Helfern  Mit einem simulierten Attentat im Stade de France ist am Dienstag ein Worst-Case-Szenario für die EM in Frankreich durchgespielt worden. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Basel 13°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 11°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Bern 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Genf 11°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig vereinzelte Gewitter
Lugano 14°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten