Vier Raketen auf Israel abgefeuert

Israel aus Libanon mit Raketen beschossen

publiziert: Dienstag, 29. Nov 2011 / 16:30 Uhr
Der erste Angriff seit zwei Jahren auf israelisches Gebiet vom Libanon aus.
Der erste Angriff seit zwei Jahren auf israelisches Gebiet vom Libanon aus.

Tel Aviv - Zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren ist Israel wieder mit Raketen aus dem Libanon beschossen worden. In der Nacht seien vier Raketen im westlichen Galiläa eingeschlagen, sagte der israelische Polizeisprecher Mickey Rosenfeld am Dienstag. Niemand sei verletzt worden.

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Die israelische Armee beantwortete den Angriff mit Artilleriefeuer auf das Abschussgebiet. Eine Gruppierung namens Abdullah-Assam-Brigaden bekannte sich im Libanon zu der Tat. Sie ist nach einem palästinensischen Islamistenprediger benannt, der als Mentor des im Mai in Pakistan getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden galt.

«Die israelische Armee betrachtet dies als einen schwerwiegenden Vorfall», hiess es in einer Mitteilung des Militärs. Die libanesische Regierung und die Armee trügen die Verantwortung, solche Raketenangriffe zu verhindern.

Nach UNO-Angaben wurden in einem Tal in der Nähe des christlichen Dorfes Ain Ebel im Libanon eine Abschussrampe und eine Stoppuhr gefunden. Zwei Raketen hätten ein landwirtschaftliches Gebiet in dem kleinen Ort Netua getroffen und dort mehrere Dutzend Küken getötet, sagte Polizeisprecher Rosenfeld.

Eine dritte Rakete sei in einem Dorf an der Grenze zum Libanon niedergegangen, die vierte auf offenem Gelände. Polizei und Militär seien in der Umgebung in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Die israelische Tageszeitung «Haaretz» berichtete, mehrere Gebäude seien beschädigt worden. Nach Berichten des Internetdienstes «ynet» wird noch nach einem vierten Geschoss gesucht.

Unifil: Schwerwiegender Vorfall

Der Kommandant der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (Unifil), Alberto Asarta Cuevas, sprach von einem «schwerwiegenden» Vorfall. Man werde gemeinsam mit der libanesischen Armee versuchen, die Schuldigen zu fassen. Er rief alle Seiten zur äussersten Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation der Lage zu vermeiden.

(fest/sda)

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Realität und Utopie - Teil 4
Die zionistische Bewegung

Moses Hess (1812-1875) gab dem modernen Zionismus sein Gepräge als säkulare politische Bewegung. Eine weitere Verfeinerung erfuhr dieses Gedankengut durch Leo Pinsker (1821-1891). Schliesslich wurde der Zionismus von Theodor Herzl (1860-1904) als Gegenbewegung zu Antisemitismus und der Judenverfolgung organisiert. Pogrome (systematische Angriffe) gegen die jüdischen Gemeinden in Russland um 1880 und später in ganz Osteuropa (mit dem Holocaust der 'Nazis' als Höhepunkt) stellten für Juden eine existentielle Bedrohung dar; deshalb wurde ein sicherer Zuluchtsort für das jüdische Volk zu einer Notwendigkeit.

Theodor Herzl - Zur Person: Der als Begründer des modernen Zionismus bekannte Wiener Journalist reiste 1893 nach Paris, um über die Dreyfus-Affäre zu berichten. Nach seiner Rückkehr schrieb Herzl das Buch «Der Judenstaat». Darin kam er zu der Schlussfolgerung, dass die Juden ohne einen eigenen Staat niemals in Sicherheit leben könnten. Er starb 1904 – nach vielen fruchtlosen Versuchen, für sein Volk eine Heimat zu erlangen.

Theodor Herzl gilt als Vater des modernen Zionismus. Er erkannte die wachsende Bedrohung für die jüdischen Gemeinden, als er 1893 als Journalist die «Dreyfus-Affäre» und die damit verbundenen antisemitischen Demonstrationen miterlebte. Alfred Dreyfus, ein Offizier in der französischen Armee, wurde wegen Hochverrats zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er Jude war. Obwohl sich später seine Unschuld herausstellte und er begnadigt wurde, wurde der wahre Schuldige (auch ein französischer Offizier) freigesprochen. Dreyfus wurde in einem weiteren Gerichtsverfahren erneut verurteilt. Der Fall Dreyfus wurde in Frankreich von antisemitischen Demonstrationen gegen die jüdische Gemeinde begleitet. Dadurch kam Herzl zu der Überzeugung, dass die Jahrhunderte lange Assimilation der Juden innerhalb anderer Kulturkreise kein Schutz vor Verfolgungen war. Seiner Meinung nach war die einzige Zuflucht für das jüdische Volk ein Staat, in dem Juden ihre nationale Existenz aufrecht erhalten und verteidigen könnten. Um dieses Ziel zu verwirklichen, gründete Herzl die Zionistische Weltorganisation (WZO) und berief 1897 den ersten Zionistenkongress ein. Dort verkündete er seine Vision über die Entstehung eines jüdischen Staates innerhalb der nächsten 50 Jahre. Herzl und seine Nachfolger einigten sich darauf, dass sich nur im Land Israel (das damals den Namen Palästina trug) der Traum der Juden von einem eigenen Staat erfüllen könne. Am 29. November 1947, fast genau 50 Jahre später, erfüllte sich die Voraussage Herzls, als die Vereinten Nationen die Teilung Palästinas beschlossen.

Chaim Weizmann - Zur Person: Von vielen wurde er als Nachfolger von Theodor Herzl angesehen. Mit seinen im Ersten Weltkrieg nutzbringenden wissenschaftlichen Erkenntnissen erwarb sich Weizmann die Dankbarkeit der englischen Regierung. Daraufhin brachte er die Regierung dazu, die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina voranzutreiben. Die Balfour-Erklärung, die dieses Ziel unterstützte, kann als Belohnung für die Verdienste Weizmanns angesehen werden.

Die Strömungen des Zionismus

Obwohl der von Herzl vertretene Zionismus als säkulare politische Bewegung begann, entwickelten sich bald unterschiedliche ideologische Gruppierungen. Die «politischen Zionisten» verhandelten mit den Grossmächten über eine jüdische Heimstätte und sicherten sich schliesslich durch die Vermittlung der Vereinten Nationen einen jüdischen Staat. Die «praktischen Zionisten» dagegen sahen in der Einwanderung und Besiedlung Palästinas ein Mittel zur Wiederbelebung der jüdischen Kultur. Sie engagierten sich für ein Wachstum der jüdischen Bevölkerung, die Vermehrung des territorialen Besitzes und die Schaffung einer soliden wirtschaftlichen Basis. Die «sozialistischen Zionisten» arbeiteten auf die Errichtung eines sozialistischen Staates hin. Die vierte Gruppe, die «religiösen Zionisten», erstrebte ein Staatswesen, das sich ausschliesslich nach dem jüdischen Gesetz richten sollte.

[© www.mnr.ch - Buch: "Realität und Utopie" von Randall Price ¦ 1.Auflage April 2004]

Siehe auch:
http://www.nachrichten.ch/forum/Realitaet+und+Utopie+Teil+1/452317/pos...
http://www.nachrichten.ch/forum/Realitaet+und+Utopie+Teil+2/453932/pos...
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