Israel will 350 palästinensische Gefangene freilassen

Die Kommission entschied, eine Liste mit den Namen der Gefangenen erst kurz vor deren Freilassung vorzulegen. Am 4. August will das Gremium über den genauen Ablauf der Haftentlassungen debattieren.

Auf der Liste befindet sich jedoch kein Mitglied der radikalislamischen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad. Die Organisationen drohten, ihre Ende Juni verkündete einseitige Waffenruhe zu brechen, sollten keine Gefangenen aus ihren Reihen freigelassen werden.

Israel will jedoch keine Gefangenen freilassen, die Anschläge auf Israelis verübt und damit Blut an den Händen haben. Hamas und Dschihad reagierten auf die Berichte über die neue Verzögerung bei der Freilassung mit neuen Drohungen. Israels Haltung sei ein wichtiger Grund, die Waffenruhe zu beenden.

Rund 130 inhaftierte Mitglieder der radikalen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad sollen nun erst auf freien Fuss gesetzt werden, wenn das Kabinett von Scharon darüber abgestimmt hat. Scharon lobte vor dem Komitee ausdrücklich die Anstrengungen der Palästinenser zur Verhinderung von Gewalt.

Der palästinensische Amtskollege Machmud Abbas beendete am Mittwoch seine Gespräche mit der ägyptischen und jordanischen Regierung und flog von Amman nach Washington, wo er an diesem Freitag mit US-Präsident George W. Bush zusammentrifft.

Informationsminister Nabil Amer sagte, Abbas werde nach seiner Rückkehr aus Washington eine Stellungnahme vor dem Parlament in Ramallah abgegeben. Danach würden die Abgeordneten entscheiden, ob sie ein Misstrauensvotum beantragen sollten.

Am Mittwoch nahm die israelische Armee in dem Dorf Rai bei Dschenin im Westjordanland zwei Mitglieder des militanten Islamischen Dschihad fest. Nach Angaben aus Armeekreisen sollen die beiden einen Selbstmordanschlag in Israel vorbereitet haben.

(bert/sda)