Ankündigung der israelischen Regierung:
Israel will Truppen bis Juli aus dem Südlibanon abziehen
publiziert: Sonntag, 5. Mrz 2000 / 15:49 Uhr
Jerusalem/Beirut - Israel hat beschlossen, seine Truppen bis zum Juli aus dem Südlibanon abzuziehen. Die israelische Regierung teilt am Sonntag in Jerusalem mit, das Kabinett habe dies einstimmig entschieden.
Armeeverbände würden im Juli an die Grenze zum Libanon
zurückgezogen, um von dort aus die Sicherheit der israelischen
Ortschaften im Norden des Landes zu gewährleisten. Israel
kontrolliert seit 1978 Teile des Südlibanon und hatte dort 1985
eine rund 15 Kilometer breite Zone eingerichtet, die dem Schutz der
Bevölkerung im Norden Israels dienen soll.
Die Regierung wird versuchen sicher zu stellen, dass der Abzug im Rahmen eines Abkommens geschieht», sagte der Kabinettssekretär Izchak Herzog vor Journalisten in Jerusalem. Wenn dies nicht möglich sei, werde Israel seine Soldaten auch ohne Friedensabkommen abziehen.
Mit der Entscheidung stellte sich das Kabinett klar hinter Ministerpräsident Ehud Barak. Er hatte wiederholt den Abzug der Truppen bis Juli angekündigt.
Keine Annäherung von Syrien und Israel
Der israelische Generalstabschef Schaul Mofas beschuldigte Syrien am Sonntag, hinter den Anschlägen der Hisbollah-Miliz auf israelische Armeeposten in Südlibanon zu stecken.
Er warf Syrien vor, die Gewalt in Südlibanon als Druckmittel in den Friedensverhandlungen mit Israel benutzen zu wollen. Derzeit sind die israelisch-syrischen Friedensverhandlungen wegen Meinungsverschiedenheiten über den Umfang des israelischen Abzugs von den Golan-Höhen unterbrochen.
In der Nacht zum Sonntag wurden mehrere israelische Armeestellungen in Südlibanon von Hisbollah-Kämpfern und den mit ihnen verbündeten Libanesischen Sicherheitsbrigaden angegriffen. Dabei wurde ein israelischer Soldat verletzt.
Keine Geheimverhandlungen
Daraufhin flog die israelische Luftwaffe Angriffe auf mutmassliche Hisbollah-Stellungen in umliegenden Dörfern. Syrien und Israel hatten zuvor einen Fernsehbericht vom Freitagabend dementiert, wonach sie kurz vor dem Abschluss eines Friedensabkommens stehen.
Das Erste Israelische Fernsehen hatte berichtet, Teams beider Seiten hätten sich in Geheimverhandlungen in mehreren Fragen grundsätzlich geeinigt. Das Abkommen solle in gut einem Monat der israelischen Regierung vorgelegt werden.
Unterdessen wurden in Israel die Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor Anschlägen palästinensischer Extremisten verstärkt. Die Polizei befürchtet Vergeltungsanschläge der Hamas-Bewegung, nachdem eine Anti-Terror-Einheit am Donnerstag vier mutmassliche Hamas- Mitglieder bei einem Feuergefecht getötet hat.
An den Einfallstrassen der grossen Städte wurden Strassensperren errichtet. Zudem patrouillieren zusätzliche Soldaten und Polizisten auf Märkten, in Einkaufszentren, an Bus-Stationen und auf belebten Plätzen.
Die Regierung wird versuchen sicher zu stellen, dass der Abzug im Rahmen eines Abkommens geschieht», sagte der Kabinettssekretär Izchak Herzog vor Journalisten in Jerusalem. Wenn dies nicht möglich sei, werde Israel seine Soldaten auch ohne Friedensabkommen abziehen.
Mit der Entscheidung stellte sich das Kabinett klar hinter Ministerpräsident Ehud Barak. Er hatte wiederholt den Abzug der Truppen bis Juli angekündigt.
Keine Annäherung von Syrien und Israel
Der israelische Generalstabschef Schaul Mofas beschuldigte Syrien am Sonntag, hinter den Anschlägen der Hisbollah-Miliz auf israelische Armeeposten in Südlibanon zu stecken.
Er warf Syrien vor, die Gewalt in Südlibanon als Druckmittel in den Friedensverhandlungen mit Israel benutzen zu wollen. Derzeit sind die israelisch-syrischen Friedensverhandlungen wegen Meinungsverschiedenheiten über den Umfang des israelischen Abzugs von den Golan-Höhen unterbrochen.
In der Nacht zum Sonntag wurden mehrere israelische Armeestellungen in Südlibanon von Hisbollah-Kämpfern und den mit ihnen verbündeten Libanesischen Sicherheitsbrigaden angegriffen. Dabei wurde ein israelischer Soldat verletzt.
Keine Geheimverhandlungen
Daraufhin flog die israelische Luftwaffe Angriffe auf mutmassliche Hisbollah-Stellungen in umliegenden Dörfern. Syrien und Israel hatten zuvor einen Fernsehbericht vom Freitagabend dementiert, wonach sie kurz vor dem Abschluss eines Friedensabkommens stehen.
Das Erste Israelische Fernsehen hatte berichtet, Teams beider Seiten hätten sich in Geheimverhandlungen in mehreren Fragen grundsätzlich geeinigt. Das Abkommen solle in gut einem Monat der israelischen Regierung vorgelegt werden.
Unterdessen wurden in Israel die Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor Anschlägen palästinensischer Extremisten verstärkt. Die Polizei befürchtet Vergeltungsanschläge der Hamas-Bewegung, nachdem eine Anti-Terror-Einheit am Donnerstag vier mutmassliche Hamas- Mitglieder bei einem Feuergefecht getötet hat.
An den Einfallstrassen der grossen Städte wurden Strassensperren errichtet. Zudem patrouillieren zusätzliche Soldaten und Polizisten auf Märkten, in Einkaufszentren, an Bus-Stationen und auf belebten Plätzen.
(ba/sda)
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