Israel zieht Panzer ab - Hamas erklärt sich zur Siegerin

publiziert: Sonntag, 18. Jan 2009 / 13:42 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 18. Jan 2009 / 23:22 Uhr

Tel Aviv/Gaza - Drei Wochen nach Beginn des Kriegs im Gazastreifen mit mehr als 1300 Toten haben beide Seiten am Wochenende eine Waffenruhe ausgerufen. Israel erklärte, es habe seine Ziele erreicht und die Hamas entscheidend geschwächt.

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Die Streitkräfte begannen mit einem gestaffelten Rückzug. Israelische Panzerverbände zogen laut Augenzeugen aus Schlüsselpositionen ab und bezogen Stellungen an der Grenze zum Gazastreifen.

Israel hatte in der Nacht zum Sonntag zuerst eine einseitige Waffenruhe verkündet und seine Offensive gestoppt. Ministerpräsident Ehud Olmert erklärte, das Land habe die gesteckten Ziele im Gazastreifen erreicht.

Auch Hamas verkündete Waffenruhe

Am Nachmittag verkündete die Hamas dann ebenfalls eine Waffenruhe, verlangte von Israel aber einen Abzug aus dem Gazastreifen binnen einer Woche. Zudem müssten alle Grenzübergänge geöffnet werden, damit die Grundversorgung für die Bevölkerung sichergestellt werden könne.

Unterdessen bezeichnete der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Ismail Hanija, die Gazaoffensive als Niederlage Israels. Die Palästinenser seien durch die dreiwöchigen Kämpfe nicht eingeschüchtert worden, sagte er in einer Fernsehansprache. «Der Feind hat seine Ziele nicht erreicht», erklärte er.

An einem internationalen Krisengipfel in Scharm el-Scheich erklärte Gastgeber Ägypten, Ziel sei ein andauernder Waffenstillstand und ein Truppenabzug Israels. Präsident Husni Mubarak kündigte eine internationale Geberkonferenz an, um den Wiederaufbau in dem Palästinensergebiet voranzutreiben.

Hilfe bei Grenzsicherung

Mehrere europäische Staaten bekräftigten ihren Willen, Ägypten bei der Grenzsicherung zum Gazastreifen zu unterstützen und den Waffenschmuggel zu unterbinden. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte zudem rasche humanitäre Hilfe.

Seit Beginn der israelischen Offensive am 27. Dezember kamen mehr als 1300 Palästinenser ums Leben, rund 5000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite starben zehn Soldaten sowie drei Zivilisten bei Raketenangriffen.

Ein 476-Millionen-Dollar-Schaden

Nach ersten Schätzungen des palästinensischen Statistikamtes sind durch die israelische Militäroffensive Schäden in Höhe von 476 Millionen Dollar entstanden.

Insgesamt seien 14 Prozent der Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Die Behörde rechnet damit, dass weitere 500 Millionen Dollar notwendig sein werden, um die Trümmer zu beseitigen.

(tri/sda)

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