Israels Armee nahm 700 Palästinenser fest

Zahlreiche Panzer seien in Tulkarem eingerückt und hätten die Kontrolle übernommen, sagte der Bürgermeister der Stadt, Mahmud El Dschelad, am Montagabend der Nachrichtenagentur AFP.

Auch vor den Toren Bethlehems standen israelische Panzer. Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte drangen sie in die Ortschaften El Chader und Doha ein und positionierten sich einen Kilometer vor der Stadt. Am Sonntagabend war die israelischen Armee mit rund 60 Panzern in Kalkilja im nördlichen Westjordanland eingerückt.

Drei schwere Explosionen

In der Nähe des belagerten Hauptquartiers von Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Ramallah waren am Abend drei schwere Explosionen zu hören. Dichter Rauch stieg anschliessend in dem Gebiet auf, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Zudem brach heftiges Maschinengewehrfeuer aus.

Zuvor hatte die Armee begonnen, Sandsäcke und Stacheldraht um das Büro Arafats zu installieren, wie ein Palästinenser der Nachrichtenagentur AFP aus dem Innern des Gebäudes mitteilte. Die Wasserreserven im Hauptquartier seien erschöpft.

Unterdessen bekannten sich die El-Aksa-Brigaden, eine radikale Splittergruppe von Arafats Fatah-Organisation, zu dem Bombenanschlag in Jerusalem. Ein anonymer Anrufer übernahm die Verantwortung für das Attentat, bei dem am Montagabend ein israelischer Polizist und der Attentäter ums Leben kamen.

Über 700 Festnahmen

Die israelische Armee nahm nach Angaben eines Sprechers in Ramallah mehr als 700 Palästinenser vorläufig fest. Er sagte am Montag, unter den Festgenommenen sei eine "relativ grosse Zahl" von zur Fahndung ausgeschriebenen Gewalttätern "von unterschiedlicher Bedeutung".

Gesucht werde nach Personen, die sich in Privatgebäuden, in Wohnungen, aber auch in Gebäuden der Palästinenser-Behörden aufhielten. "Wir wissen, dass einige sich unter den Fittichen von Arafat versteckt halten", sagte der Armee-Sprecher.

(sk/sda)