Ist Kopenhagen schon gescheitert?

publiziert: Donnerstag, 17. Dez 2009 / 07:47 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 17. Dez 2009 / 13:26 Uhr

Kopenhagen/Berlin - Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat unmittelbar vor der entscheidenden Runde der Weltklimakonferenz in Kopenhagen vor einem Scheitern des Treffens gewarnt. «Die Nachrichten die uns erreichen, sind nicht gut», sagte sie vor ihrer Abreise nach Dänemark.

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«Es ist im Moment kein vernünftiger Verhandlungsprozess in Sicht», sagte Merkel in einer Regierungserklärung in Berlin. Unabdingbar für ein neues Weltklimaabkommen sei die Verpflichtung der Staatengemeinschaft, den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen. «Gelingt dies nicht, muss ich sagen: Dann ist die Weltklimakonferenz gescheitert», sagte Merkel.

Sie hoffe darauf, dass in der Schlussrunde mit mehr als 100 Staats- und Regierungschefs noch der Durchbruch gelinge. Ohne verlässliche Zusagen auch der Schwellenländer, vor allem von China und Indien, mache ein Abkommen keinen Sinn. Nach fast zwei Wochen Gesprächen auf Ebene der Umweltminister sind die entscheidenden Knackpunkte der UNO-Klimakonferenz noch offen.

«Widersprüchliche Signale»

Widersprüchliche Signale kamen derweil aus den Medien. Während die Nachrichtenagentur Ritzau ankündigte, dass möglicherweise am Nachmittag doch noch der Entwurf für einen Vertragstext vorgelegt werden könne, meldeten die Zeitung «Berlingske Tidende» und der TV-Sender DR, die dänischen Gastgeber hätten das Ziel eines umfassenden Klimaabkommens aufgegeben.

Aus Dänemarks Delegation verlautete gegenüber Kopenhagener Medien, dass alle Anläufe zu Kompromissen und Verhandlungsfortschritten gescheitert seien. Die Delegation der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft meldete: «Wir sind immer noch bei Verfahrensfragen.» Als wahrscheinlich gilt nun, dass die 120 Staats- und Regierungschefs nur noch über eine Schlusserklärung verhandeln.

In der Nacht zuvor wurden die Verhandlungen unter den Vertretern von 192 Staaten ergebnislos abgebrochen. China und Brasilien verweigerten nach Medienangaben aus der dänischen Hauptstadt auch die Beteiligung an informellen Verhandlungen.

(tri/sda)

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