Italienische Polizei macht Jagd auf Paten in Sizilien

In einer Blitzaktion durchsuchten die Fahnder am frühen Freitagmorgen zahlreiche Häuser und Mafia-Verstecke und beschlagnahmten Beweismaterial. 29 mutmassliche Paten wurden bis Freitagabend verhaftet.

Ausgelöst wurde die Aktion durch Aussagen des im April inhaftierten Mafia-Bosses Antonino Giuffré. Der 57-jährige sagte nach Angaben der Behörden, die Coa Nostra habe den Mord des Politikers Giuseppe Lumia geplant, der Vorsitzender der Anti-Mafia-Kommission im römischen Parlament ist.

In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Berichte gegeben, dass die Cosa Nostra nach Jahren des Waffenstillstands wieder politische Morde plant, um auf diese Weise die seit langem geforderte Verbesserung der Haftbedingungen für einsitzende Mafia-Gangster zu erreichen.

Antonio Giuffré gilt als Nummer zwei und engster Vertrauter des seit 40 Jahren flüchtigen Super-Bosses Bernardo Provenzano. Die italienische Polizei setzt bei ihrem Kampf gegen das organisierte Verbrechen vor allem auf die Aussagen von reuigen Mafiosi und Überläufern.

(sda)