Italienischer Modeschöpfer Gianfranco Ferré gestorben

Der korpulente Italiener mit dem grauen Bart und der markanten Brille hatte offenbar bereits zwei Schlaganfälle hinter sich gehabt. Dennoch lebte er weiter wie früher, ohne gross auf den Rat seiner Ärzte zu achten. Obwohl er an Diabetes litt, gelang es ihm laut Medienberichten nie, seine Lust auf Süssigkeiten zu bändigen.

Ferré zählt zu den bekanntesten Couturiers Italiens. Noch im Februar liess er sich bei den Mailänder Prêt-à-porter-Modeschauen feiern. Weil er zunächst Architekt werden wollte und auch in der Mode durch klare Linien besticht, wurde er auch «Architekt der Mode» genannt. Ferré hatte 1978 seine erste eigene Damenkollektion präsentiert.

Vier Jahre später kreierte er seine erste Herrenkollektion, 1984 dann sein erstes Parfüm. Sein Ziel war es stets, Kleider für die «intelligente und starke Frau» zu entwerfen. Seine oft von Gelb-, Orange- und Rosafarben dominierten Stoffe erinnern an seine Erfahrungen mit der Kultur des Orients.

Von 1989 bis 1996 war er künstlerischer Direktor im Haus Dior, bevor er sich wieder seinem eigenen Imperium widmete. Ferré produziert heute neben den Modelinien unter anderem Parfum, Accessoires, Brillen, Kindermode, Schuhe, Schirme und Krawatten.

(smw/sda)