Italiens Donadoni unter Druck

Die von den prominenten Aussenseitern Schottland und Ukraine bedrängten Favoriten Italien und Frankreich sind nicht die einzigen Top-Nationen, die längst nicht durch sind.

Die sieben Gruppen sind derart ausgeglichen, dass sich in fast jeder Poule vier Teams gute Chancen auf die Qualifikation ausrechnen. Eine Sicherheitsmarge von sechs Punkten auf Rang 3 weist vor dem Qualifikationsherbst und vor dem heiklen Auftritt in Wales einzig Deutschland (Gruppe D) auf.

Zu den Teams, die sich nach desolatem Anfang nach oben geschoben haben, gehört Weltmeister Italien. Dank fünf Siegen in Serie und Platz 2 in der Gruppe B wäre die zu Beginn wacklige Position von Trainer Roberto Donadoni an sich gefestigt gewesen, wäre ihm seinem Team vor zwei Wochen nicht der unsägliche Fauxpax im Testmatch in Ungarn unterlaufen (1:3).

Kritiker in Schussposition

Seither haben sich die Kritiker wieder in verbale Schussposition gebracht; bei einer Niederlage gegen Leader Frankreich würde das mediale Sperrfeuer sofort eröffnet. Nicht wenige glauben sogar, dass Donadoni seinen Job im Falle eines negativen Resultats bereits los wäre.

Der introvertierte Lombarde wäre nicht der Erste, dem eine Niederlage gegen den ungeliebten Nachbarn den Posten kosten würde. Schon Enzo Bearzot (1986), Cesare Maldini (1998) und Dino Zoff (2000) waren über die «Equipe tricolore» gestolpert.

Donadoni nimmt das Gerede um seine Person äusserlich gelassen und verweist auf die beiden folgenden Auswärtsspiele in der Ukraine und in Schottland, die «für die Qualifikation mindestens genauso wichtig» sind. Mit einem Sieg heute Samstag könnte Italien aber eine Option auf die Qualifikation lösen (das Gleiche gilt auch für Frankreich).

Luca Toni nicht fit

Für Italien könnte der Support von 80'000 fanatischen Tifosi im seit Wochen ausverkauften San Siro sprechen. «Diese Ambiance wird das Spiel beeinflussen. Die Fans im San Siro werden spürbar nahe sein.

Ich weiss, wie sehr das zählen kann», sagte Stürmer Filippo Inzaghi. Auf die Tore des Milanista hofft ganz Italien, weil Luca Toni nicht fit ist.

(tri/Si)