'Ja' dank geringem Interesse

Weder der Linken noch den kirchlichen und grünen Gruppierungen sei es gelungen, eine namhafte Gegnerschaft gegen den Finanzausgleich respektive gegen das Stammzellenforschungsgesetz zu mobilisieren, heisst es in der Analyse des Forschungsinstitutes gfs.bern. Eine organisierte Opposition und eine echte Kampagne gegen die Vorlagen gab es nicht.

Bei der Neugestaltung des Finanzausgleichs, die mit 64,4 Prozent Ja - gegen die Empfehlung von SP und Grünen - angenommen wurde, liessen viele Linke ihre Parteien im Regen stehen. Das Vertrauen in die Bundesbehörden war offenbar stärker als die Parteiparole.

Stammzellen interessierten

Als unwichtigste Vorlage stuften die Stimmenden die neue Finanzordnung ein, die mit 73,8 Prozenz Ja angenommen wurde. Hier stellt die Vox-Analyse eine verbreitete Unkenntnis der Materie fest: 57 Prozent der Befragten konnten keine klaren Angaben zum Inhalt machen, weitere 12 Prozent hatten falsche Vorstellungen - viele begriffen sie als Teil des Finanzausgleichs.

Als wichtigste Vorlage wurde das Stammzellenforschungsgesetz eingenstuft, das auf 66,4 Prozent Ja kam. Der Widerstand gegen die Vorlage war besonders stark bei religiösen Menschen, vor allem Katholiken und Anhängern von Freikirchen. Personen mit hohem Vertrauen in die Wissenschaft und den Fortschritt stimmten klar ja.

1001 Personen befragt

Bei dieser Vorlage war der Kenntnisstand relativ hoch. Gleichwohl glaubten fast 70 Prozent der Gegner, das neue Gesetz führe zum Klonen von Menschen, obschon dies im Gesetz klar verboten ist.

Die Vox-Analyse wurde vom Forschungsinsititut gfs.bern innerhalb einer Woche nach der Abstimmung bei 1001 stimmberechtigten Personen durchgeführt.

(rp/sda)