eGadgets Das Paul Scherrer Institut hat eine innovative Methode entwickelt, um historische Tonbänder auf schonende Weise zu digitalisieren. Durch den Einsatz des speziellen Röntgenlichts der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS konnten Wissenschaftler wertvolle Aufnahmen, darunter auch seltene Auftritte des legendären «King of the Blues» B.B. King vom Montreux Jazzfestival, bewahren und für die Zukunft sichern. mehr lesen
Made in Switzerland
Jaël: Internäschenal Gänsehautmaschine
publiziert: Freitag, 27. Nov 2015 / 11:38 Uhr
Die 36-jährige Musikerin Jaël Malli aus Bern erlangte mit ihrer Band Lunik um die Milleniumwende nationale Bekanntheit. Ausverkaufte Tourneen, Hits im In- und Ausland. Sieben Studioalben - allesamt mit Gold- oder Platinstatus ausgezeichnet. Gestern spielte Jaël einen umjubelten atemberaubenden ausverkauften Solo-Gig (mit drei Zugabeblöcken) im Bogen F Zürich.
Fünfzehn Jahre lang lief die Hitmaschine Lunik am Stück, bevor sie Ende 2013 den Stecker zog. Freiwillig, und nicht im Streit, wie Jaël betont. In der Zwischenzeit produzierte die personifizierte Berner Gänsehaut in Schweden ein wegweisendes Soloalbum, das fresh daher kommt und sehr komplex ist. Die Arbeit von Jaël wirkt noch intensiver, wärmer und progressiver als je zuvor. Eine Weiterentwicklung sondergleichen. Jaël ist angekommen. Bei sich. Und «Shuffle The Cards» ist nicht nur Albumtitel, sondern Programm.
Seit Oktober mischt sie die Szene alleine auf, ist auf Promo- und Konzerttournee, arbeitet 16 Stunden am Tag. Denn sie ist mittlerweile ihre eigene Managerin und wirkt dabei erfrischend hemdsärmlig. Was nicht selbstverständlich ist - wenn man sie nur von der Bühne, den Magazinen oder vom Hörensagen kennt. Jaël zeigt mehr denn je, dass sie besonders kreativ, charakterstark, verletzlich, angenehm emotional - und alles andere als oberflächlich ist. Was gewisse sogenannte Kritiker, die wir als Kenner des «Haifischbeckens» Musikszene eher als Widersacher interpretieren, ihr immer wieder mal unterstellen wollen. No Business like Showbusiness halt.
Wir trafen im Café Lang am Limmatplatz Zürich eine gut gelaunte, unkomplizierte, nachdenkliche, dankbare, viel gereiste, belesene und tiefgründige junge Frau in der Blüte ihres Lebens. Bei Pfefferminztee plauderten wir über Gott und die Welt, diffuse Regierungssysteme, absurde Gesellschaftsentwicklung, die Zukunft der Musikbranche, Koloraturjunkies, den Fluch und Segen der Selbständigkeit, die gute alte Schweizer Alp und umgängliche polnische Vertriebsmanager. Bitte schön:
Jaël, wir leben aktuell in ner einzigen Katastrophe. Grund: Macht und Geld. Was hältst Du von der im Netz kursierenden Lösung, Geld abzulehnen und so den Mächtigen die Macht zu entziehen?
Kommunismus, meinst Du?
Von der Idee her schon, ja.
Das hatten wir ja, und es hat nicht funktioniert.
Weil's nicht konsequent durchgezogen wurde. Es gäbe ja für alle genug zu essen, zu trinken etc. - die Verteilung stimmt einfach nicht. Das ist das Anliegen dieser Leute. Man müsse aus dem Kommunismus keine versteckte Diktatur machen. Dann würde es aufgehen.
Du meinst so mit Tauschhandel und so?
Genau.
Haha, ja die Ansätze vielleicht! Ich befürchte trotzdem, dass es nicht funktionieren würde, weil Menschen zu vielseitig sind. Und sie wollen das auch ausleben, haben verschiedene Stärken und Ziele. Aber ist spannend, dass Du das ansprichst: Ich war letzten Sommer auf Reisen. In Myanmar, lange ne Militär-Diktatur. Danach hab ich mir erneut Orwells «1984» reingezogen, um die Erlebnisse zu verdauen. Die waren schockierend. Wir gingen zum Beispiel ins Kino, da sass die obere Schicht drin, also nicht der Durchschnittsbürger von Myanmar. Und es lief «The Minions». Diese kleinen gelben Viecher suchen ja einen bösartigen Führer, dem sie dienen können. Eigentlich ein höchstgradig lustiger, zynischer Film mit viel Galgenhumor und Vorzeigeeffekt. Aber das war in diesem Land mit dieser Geschichte einfach absurd. Da machten sie am Anfang des Films tatsächlich ne Durchsage, dass jetzt alle aufstehen sollen, weil die Myanmar-Hymne gleich ertönt. Und die standen auf! Alle! Das fahrt der de ii ... Läck .... Aber sonst war's eben schön. Als ich zu Hause war, dachte ich: Ich lösche jetzt meinen Facebookaccount, ziehe auf die Alp und werde Selbsternährerin. Ich hab die Phase immer wieder mal, wo ich denke, ich steige aus. Das ist mir alles zuviel hier.
So geht's uns allen. Man wird ja geboren, dann hält man Dir nen Geldschein vor die Nase und sagt: Dem rennst Du dein ganzes Leben lang nach. Das wird Dich auch davon abhalten, Dir grundsätzliche Gedanken zum System zu machen.
Ja, wie der Esel und die Karotte. Stimmt! Du wirst gebraucht als Arbeitskraft, dann bekommst Du ne Rente, mit der Du eh nicht klar kommst, weil Du sowieso so runtergewirtschaftet bist, dass Du gar nicht mehr weisst, was Du mit dir selber anfangen sollst.
Und Du arbeitest für die goldene Uhr, die Du nach 30 Dienstjahren bekommst.
Genau. Ich weiss, was Du meinst. Vor drei Jahren war ich in Laos, Kambodscha und Vietnam. Letzte Weihnachten in Sri Lanka. Allgemein denke ich auf meinen Backpackerreisen durch Asien immer wieder: So sollte es doch sein. Die leben in vier Generationen in einem Haus, Kinder werden von Arm zu Arm gereicht. Man hat Zeit füreinander, unterstützt sich. Das ist natürlich eine völlig romantische Vorstellung. Und wenn man da nur kurz vorbeireist, sieht man oftmals nicht, wieviel Elend und Schwieriges dahinter liegt. Trotzdem wirken die Menschen da zum Teil sehr viel glücklicher als wir, obwohl sie sehr viel weniger haben. Da nehme ich mir immer vor, meine Prioritäten anders zu legen, mein Leben umzukrempeln. Aber wenn ich dann zurück bin, geht's drei Wochen, und ich bin wieder in alten Verhaltensmustern. Ich mache halt einfach gerne Musik, und ich freue mich, dass es Leute gibt, die sie kaufen.
Die Platte stieg von auf Platz 2 der Schweizer Charts ein. Gratuliere!
Ja, danke! Das hat mich überrascht, damit hab ich nicht gerechnet und bin sehr dankbar! Und eben, gerade bei solchen Erlebnissen behält man den Facebook-Account dann doch.
Und behält die Badewanne, wo warmes Wasser rauskommt, wann immer man will.
Ja, man hat sich daran gewöhnt. Und doch hab ich grössten Respekt vor den Leuten, die den Ausstieg machen. Ich stell mir das schön vor, auf die Alp ziehen, Wohnung nicht abschliessen müssen, etc. Aber dafür bin ich noch ... I'm not done yet. Ich bin noch nicht fertig mit dem, was ich begonnen habe. Ich hoffe trotzdem, dass ich den sogenannten Lebensabend dann nicht erst kurz vor dem Kollaps erleben darf.
Und ich mit Dir.
Wir leben scheinbar in einer Nacherziehung, wie eine Freundin mal gesagt hat. D.h. Du wirst in ein Leben reingeboren, in dem Du gewisse Sachen einfach zugetragen bekommst. Und erst später lernst Du, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ob Du eben Veganer werden willst oder nicht. Wenn Du Denkanstösse von aussen bekommst, so wie Du es jetzt bei mir grad getan hast.
Es gibt ja nicht nur eine Wahrheit, auch wenn wir Gewohnheitstiere sind. Wie war das für Dich, als du Dich von der Band Lunik getrennt hast und jetzt ...
Apropos Badewanne ... (Jaël ersäuft ihre Untertasse im Tee)
Ideal! Eine Grüntee-Badewanne! Ehm .... das wäre doch was!?
Absolute Marktlücke! Lass uns das machen - und wir werden Millionäre! (lacht)
In dem System - und können dann aussteigen!!
Das ist dann eben die Frage! Gibt man von der Million was zurück, wenn man sie selber hat? Und vorher sagte, jeder sollte gleich viel haben? Oder braucht man sie, um aussteigen zu können?
Gute Frage!
Wenn man's nicht hat, ist es nämlich viel einfacher zu sagen, wenn ich es hätte, dann ...
Absolut.
Aber zurück zur Frage: Ich habe mich nicht von der Band getrennt - sie hat sich effektiv einfach aufgelöst. Und es gab für mich zwei Möglichkeiten: Entweder ich schliesse das Kapitel Musik ab oder ich mache solo weiter. Es war dann ziemlich schnell klar, wohin die Reise geht. Und da sass ich am Tisch. Kein Label. Keine Bookingagentur. Nichts. Und fing an, Leute anzurufen, mit denen ich zusammen arbeiten wollte. Das war erst beängstigend - aber, als es anfing zu rollen, sehr befreiend.
Was ist anders beim Arbeiten?
Vom Songwriting her nicht so viel. Eher das Andere. Ich mache Management und Label selber. Das heisst, alle Drähte führen direkt zu mir. Zum ersten Mal habe ich ne Assistentin, die mich auf Auftragsbasis administrativ unterstützt. Und grundsätzlich trage ich das ganze Risiko. Ich habe die Platte selber finanziert. Auch durch Crowdfunding.
Wie hat das funktioniert? Bei Anna Rossinelli war das medial unglücklich abgelaufen.
Ja, ich hab's extra nicht auf einer öffentlichen Crowdfundingseite, sondern nur auf meiner Webseite gemacht. Und über meinen Newsletter rausgeschickt. Da wusste ich, dass es nur an Leute geht, die sich sowieso für meine Musik interessieren. Auf einer öffentlichen Crowdfundingseite, kann es passieren, dass Du mit Deinem Thema neben einem Kinderchor stehst, der zweihundert Franken sucht. Wenn Du dann daneben fünfzigtausend für eine musikalische Reise nach Amerika sammeln willst ... Das sieht halt aus, wie's aussieht und kann Leuten in den falschen Hals kommen ...
Genau so wirkte das. Meinst Du, das war ihr Fehler?
Ich habe das Gefühl, dass die Leute Mühe hatten, das zu abstrahieren. Man sieht nicht, was alles dahinter steckt, eine CD aufzunehmen oder eben auf so einer Reise wie Anna diese machte, zu musizieren und die richtigen Leute zu finden, mit denen man etwas musikalisch Hochstehendes kreieren kann. Halt all die versteckten Kosten, die so etwas verursacht. Ebenfalls ist es so, dass die Menschen in der Schweiz das Gefühl haben, man schwimme in Geld, wenn man jede Woche in nem Heftli zu sehen ist.
Das kann verwirrend sein, ja.
Ich will nicht jammern, ich lebe ja seit 2003 von meiner Selbständigkeit. Aber in der Schweiz ein Popstarlet zu sein, heisst nicht dasselbe wie in Deutschland und Amerika.
Die Einkommensmöglichkeiten sind hier bescheiden.
Ja, der Markt ist viel kleiner. Da ich vielseitig arbeite, als Sängerin, Schauspielerin, Sprachaufnahmen mache, Songwriting für mich, aber auch für Andere, Moderationen oder meine Featurings, die teilweise in vielen Ländern rausgekommen sind - da summieren sich über die Jahre Tantiemen (Urheberrechte, Anm. d. Red.). Und die Einnahmen der verschiedenen anderen Jobs helfen auch. Vom Verkauf meiner Musik könnte ich nicht leben. Die Leute vergessen, dass ich schlicht einen Promoter bezahlt habe, der mir Interviews organisiert, wenn sie mich in einem Heft sehen. Das heisst noch lange nicht, dass ich auch viele CDs verkaufe. Oder im Geld schwimme. Im Gegenteil. Promoter arbeiten ja auch nicht gratis. Geld verdiene ich eher bei Aufträgen, die ich wegen meiner «Prominenz» erhalte. Aber mir ist sehr wichtig bei Allem, was ich tue, mich selbst zu sein. Was dann faktisch der Brand «Jaël» ist.
So ist es. Nur Musiker, die verstehen, dass sie eine Marke sind, können im heutigen Showbusiness bestehen.
Genau. Und ich könnte für die Koordination einen Manager anheuern, dem ich 20 % abgebe. Aber da mir die dann fehlen würden, bräuchte ich einen zusätzlichen Moneyjob, für den ich wiederum gar keine Zeit habe. Also entschied ich mich dafür, dass quasi DAS mein Moneyjob ist. Ich bin also bis spät nachts am E-Mails beantworten und organisieren. Zum Beispiel die Koordination mit dem Presswerk in Polen.
In Polen?
Ja, das ist herrlich! Piotr und Tomasz schreiben mir wunderbare E-Mails. Tomasz meinte gerade erst, dass er sich an einem Hochzeit das Bein gebrochen hatte, weshalb er zwei Tage nicht im Büro sei, deshalb übernehme Piotr. Und die freuen sich sehr, dass sich diese Sängerin aus der Schweiz direkt meldet. Klar braucht's viel Zeit, aber ich finde das schön, so persönlich in den Entstehungsprozess meiner CD involviert zu sein. Ich nehme mir auch Zeit, um meinen Garagisten zu treffen und ein Toursponsoring zu besprechen. Oder gehe zur APG und frage, ob sie mir einen Rabatt geben können - und ich gebe ihnen dafür Tickets zu meinen Gigs, etc. Nur so und mit meinem eigenen Ersparten kriege ich es irgendwie hin, die CD-Produktion inklusive Bewerbung und Tournee zu finanzieren.
Hat das geklappt?
Ja, es ist zwar viel investierte Energie und Zeit, an verschiedenen Ecken und Enden. Aber es kommt auch sehr viel zurück. Und ich glaube, die Leute schätzen, dass man direkt mit mir reden kann, so wie ich es eben auch schätze, den direkten Draht zu ihnen zu haben. Es wird dadurch sehr viel persönlicher.
Man merkt, dass es Dir wichtig ist. In welchem Fall würdest das alles an den Nagel hängen?
Ich hab mir das oft überlegt. Aber eine Hintertür offen lassen wollte ich nicht. Lieber voll auf die Karte Musik setzen und alle Energie da hinein stecken. Und fest daran glauben. Sollte es dann floppen, kann ich mich immer noch mit einem Plan B beschäftigen.
Ab wann floppt's?
Es ist nochmal ein Aufbau. Die Frage ist, ob ich den Atem habe, die vielen Hürden zu überwinden. Es steckt aber soviel Energie und Herzblut drin ....da bräuchte es nun viel, um den Bettel hinzuschmeissen. Und ich bin überwältigt vom Support meiner Zuhörer, meiner Partner und insbesondere meiner Crew und Mitmusiker, den ich spüre. Wäre der nicht da, oder wäre ich musikalisch ausgelaugt, dann wäre das ne andere Geschichte.
Ja, aber wenn Du nicht mehr genug Geld verdienen würdest? Das ist ja kein Nine-To-Five-Job ...
Klar, ich arbeite 16 Stunden pro Tag. Wenn gar nichts mehr reinkommt - da müsste man stoppen. Schliesslich ist man selbständig. Aber ich glaube, solange ich das Feuer in mir habe, wird alles gut. Im Moment gibt mir meine Musik, nicht unbedingt monetär, aber sonst, sehr viel zurück.
Für Musiker wird's ja immer schwieriger, über Tonträger Geld zu machen. Die Digital Natives sind ja damit aufgewachsen, für Musik nicht zu bezahlen. Für die ist das im Internet frei verfügbare Ware. Studioproduktionen werden in Zukunft nur noch Promotion sein - dafür wird niemand mehr bezahlen wollen.
Genau das hab ich vorher in einem anderen Interview gesagt. Früher machte man Gigs und war medial vertreten in Interviews, um Promo für die Platte zu machen. Heute ist's umgekehrt. Man muss den Stolz runterschlucken und es nehmen wie's ist. Und weiter machen, den Brand stärken, davon dann Moneyjobs bekommen. Nur dann muss ich in meiner Musik keine Kompromisse eingehen. Weil ich möchte nicht künstliche Musik züchten müssen, dafür ist sie mir zu wichtig. Ich finde es sehr schade, dass es so ist, wie's ist, habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es sich vielleicht wieder mal ändern wird. Dass die Kids Werte wieder für sich entdecken. Man hat ja das Gefühl, dass Ihnen die Musik nichts mehr wert ist. Und der Markt ist auch völlig übersättigt von Gigs - die Leute gehen nicht mehr hin.
Der Veranstalter will keine Risiken mehr eingehen.
Ja, das stimmt. Ui, jetzt müssen wir aber schauen, dass wir nicht mehr zuviel darüber reden. Und jammern. Sonst muss ich dann doch auf die Alp ... (lacht) Was ich besonders schade finde und ablehne, ist, dass es heute nicht mehr zu reichen scheint, einfach gute und berührende Musik zu machen. Plattenfirmen schauen nur noch auf Clicks und viele Leute muss man mit irgendwelchen crazy Videos und Moves nur noch wowen, anstatt Musik zu bieten, für die sie sich mehr als 30 Sekunden Zeit nehmen müssen. Ich versuche dem entgegenzutreten - ich mache da nicht mit! Ich habe zum Glück eine treue Fanbase, die meine Musik berührt. Und das hat einen unvergleichlichen, unbezahlbaren Wert. Man vergisst es manchmal. In diesem «Schneller - Grösser - Besser». Dieser Trickli-Effekt - der ödet mich an. The Voice Of weiss nicht was. Da werden immer Leute gewählt, die 70 Töne auf einmal singen können, so «Koloraturjunkies». Da denk ich immer: Sing doch lieber EINEN Ton so, dass ich Gänsehaut kriege! Und nicht diese 70 Töne auf einmal, wo ich denke: Wow! Geh in den Zirkus! Das ist nicht der Zugang zum Menschen übers Gefühl, sondern der des Beindruckens. Ich versuche, beim Herz zu bleiben.
Das kann ich bestätigen. 1476. Der Song «Die Zeit, die Dir noch bleibt», den Du mit Mich Gerber komponiert hast. Die Lyrics und der Gesang. Das schaffen heute nicht mehr viele, so einen Song zu schreiben und ihn dann so zu performen, dass gestandene Männer weinen. Ich sah bei der Premiere einige. Und ich selber war kurz davor und hatte ne Gänsehaut, auf der man locker Eichenholz hätte schleifen können - sogar jetzt, wenn ich dran denke.
(Verlegen) Danke sehr, you made my day ... In dem Fall besteht ja noch Hoffnung - somit geh ich wohl doch nicht grad auf die Alp! (lacht)
Seit Oktober mischt sie die Szene alleine auf, ist auf Promo- und Konzerttournee, arbeitet 16 Stunden am Tag. Denn sie ist mittlerweile ihre eigene Managerin und wirkt dabei erfrischend hemdsärmlig. Was nicht selbstverständlich ist - wenn man sie nur von der Bühne, den Magazinen oder vom Hörensagen kennt. Jaël zeigt mehr denn je, dass sie besonders kreativ, charakterstark, verletzlich, angenehm emotional - und alles andere als oberflächlich ist. Was gewisse sogenannte Kritiker, die wir als Kenner des «Haifischbeckens» Musikszene eher als Widersacher interpretieren, ihr immer wieder mal unterstellen wollen. No Business like Showbusiness halt.
Wir trafen im Café Lang am Limmatplatz Zürich eine gut gelaunte, unkomplizierte, nachdenkliche, dankbare, viel gereiste, belesene und tiefgründige junge Frau in der Blüte ihres Lebens. Bei Pfefferminztee plauderten wir über Gott und die Welt, diffuse Regierungssysteme, absurde Gesellschaftsentwicklung, die Zukunft der Musikbranche, Koloraturjunkies, den Fluch und Segen der Selbständigkeit, die gute alte Schweizer Alp und umgängliche polnische Vertriebsmanager. Bitte schön:
Jaël, wir leben aktuell in ner einzigen Katastrophe. Grund: Macht und Geld. Was hältst Du von der im Netz kursierenden Lösung, Geld abzulehnen und so den Mächtigen die Macht zu entziehen?
Kommunismus, meinst Du?
Von der Idee her schon, ja.
Das hatten wir ja, und es hat nicht funktioniert.
Weil's nicht konsequent durchgezogen wurde. Es gäbe ja für alle genug zu essen, zu trinken etc. - die Verteilung stimmt einfach nicht. Das ist das Anliegen dieser Leute. Man müsse aus dem Kommunismus keine versteckte Diktatur machen. Dann würde es aufgehen.
Du meinst so mit Tauschhandel und so?
Genau.
Haha, ja die Ansätze vielleicht! Ich befürchte trotzdem, dass es nicht funktionieren würde, weil Menschen zu vielseitig sind. Und sie wollen das auch ausleben, haben verschiedene Stärken und Ziele. Aber ist spannend, dass Du das ansprichst: Ich war letzten Sommer auf Reisen. In Myanmar, lange ne Militär-Diktatur. Danach hab ich mir erneut Orwells «1984» reingezogen, um die Erlebnisse zu verdauen. Die waren schockierend. Wir gingen zum Beispiel ins Kino, da sass die obere Schicht drin, also nicht der Durchschnittsbürger von Myanmar. Und es lief «The Minions». Diese kleinen gelben Viecher suchen ja einen bösartigen Führer, dem sie dienen können. Eigentlich ein höchstgradig lustiger, zynischer Film mit viel Galgenhumor und Vorzeigeeffekt. Aber das war in diesem Land mit dieser Geschichte einfach absurd. Da machten sie am Anfang des Films tatsächlich ne Durchsage, dass jetzt alle aufstehen sollen, weil die Myanmar-Hymne gleich ertönt. Und die standen auf! Alle! Das fahrt der de ii ... Läck .... Aber sonst war's eben schön. Als ich zu Hause war, dachte ich: Ich lösche jetzt meinen Facebookaccount, ziehe auf die Alp und werde Selbsternährerin. Ich hab die Phase immer wieder mal, wo ich denke, ich steige aus. Das ist mir alles zuviel hier.
So geht's uns allen. Man wird ja geboren, dann hält man Dir nen Geldschein vor die Nase und sagt: Dem rennst Du dein ganzes Leben lang nach. Das wird Dich auch davon abhalten, Dir grundsätzliche Gedanken zum System zu machen.
Ja, wie der Esel und die Karotte. Stimmt! Du wirst gebraucht als Arbeitskraft, dann bekommst Du ne Rente, mit der Du eh nicht klar kommst, weil Du sowieso so runtergewirtschaftet bist, dass Du gar nicht mehr weisst, was Du mit dir selber anfangen sollst.
Und Du arbeitest für die goldene Uhr, die Du nach 30 Dienstjahren bekommst.
Genau. Ich weiss, was Du meinst. Vor drei Jahren war ich in Laos, Kambodscha und Vietnam. Letzte Weihnachten in Sri Lanka. Allgemein denke ich auf meinen Backpackerreisen durch Asien immer wieder: So sollte es doch sein. Die leben in vier Generationen in einem Haus, Kinder werden von Arm zu Arm gereicht. Man hat Zeit füreinander, unterstützt sich. Das ist natürlich eine völlig romantische Vorstellung. Und wenn man da nur kurz vorbeireist, sieht man oftmals nicht, wieviel Elend und Schwieriges dahinter liegt. Trotzdem wirken die Menschen da zum Teil sehr viel glücklicher als wir, obwohl sie sehr viel weniger haben. Da nehme ich mir immer vor, meine Prioritäten anders zu legen, mein Leben umzukrempeln. Aber wenn ich dann zurück bin, geht's drei Wochen, und ich bin wieder in alten Verhaltensmustern. Ich mache halt einfach gerne Musik, und ich freue mich, dass es Leute gibt, die sie kaufen.
Die Platte stieg von auf Platz 2 der Schweizer Charts ein. Gratuliere!
Ja, danke! Das hat mich überrascht, damit hab ich nicht gerechnet und bin sehr dankbar! Und eben, gerade bei solchen Erlebnissen behält man den Facebook-Account dann doch.
Und behält die Badewanne, wo warmes Wasser rauskommt, wann immer man will.
Ja, man hat sich daran gewöhnt. Und doch hab ich grössten Respekt vor den Leuten, die den Ausstieg machen. Ich stell mir das schön vor, auf die Alp ziehen, Wohnung nicht abschliessen müssen, etc. Aber dafür bin ich noch ... I'm not done yet. Ich bin noch nicht fertig mit dem, was ich begonnen habe. Ich hoffe trotzdem, dass ich den sogenannten Lebensabend dann nicht erst kurz vor dem Kollaps erleben darf.
Und ich mit Dir.
Wir leben scheinbar in einer Nacherziehung, wie eine Freundin mal gesagt hat. D.h. Du wirst in ein Leben reingeboren, in dem Du gewisse Sachen einfach zugetragen bekommst. Und erst später lernst Du, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ob Du eben Veganer werden willst oder nicht. Wenn Du Denkanstösse von aussen bekommst, so wie Du es jetzt bei mir grad getan hast.
Es gibt ja nicht nur eine Wahrheit, auch wenn wir Gewohnheitstiere sind. Wie war das für Dich, als du Dich von der Band Lunik getrennt hast und jetzt ...
Apropos Badewanne ... (Jaël ersäuft ihre Untertasse im Tee)
Ideal! Eine Grüntee-Badewanne! Ehm .... das wäre doch was!?
Absolute Marktlücke! Lass uns das machen - und wir werden Millionäre! (lacht)
In dem System - und können dann aussteigen!!
Das ist dann eben die Frage! Gibt man von der Million was zurück, wenn man sie selber hat? Und vorher sagte, jeder sollte gleich viel haben? Oder braucht man sie, um aussteigen zu können?
Gute Frage!
Wenn man's nicht hat, ist es nämlich viel einfacher zu sagen, wenn ich es hätte, dann ...
Absolut.
Aber zurück zur Frage: Ich habe mich nicht von der Band getrennt - sie hat sich effektiv einfach aufgelöst. Und es gab für mich zwei Möglichkeiten: Entweder ich schliesse das Kapitel Musik ab oder ich mache solo weiter. Es war dann ziemlich schnell klar, wohin die Reise geht. Und da sass ich am Tisch. Kein Label. Keine Bookingagentur. Nichts. Und fing an, Leute anzurufen, mit denen ich zusammen arbeiten wollte. Das war erst beängstigend - aber, als es anfing zu rollen, sehr befreiend.
Was ist anders beim Arbeiten?
Vom Songwriting her nicht so viel. Eher das Andere. Ich mache Management und Label selber. Das heisst, alle Drähte führen direkt zu mir. Zum ersten Mal habe ich ne Assistentin, die mich auf Auftragsbasis administrativ unterstützt. Und grundsätzlich trage ich das ganze Risiko. Ich habe die Platte selber finanziert. Auch durch Crowdfunding.
Wie hat das funktioniert? Bei Anna Rossinelli war das medial unglücklich abgelaufen.
Ja, ich hab's extra nicht auf einer öffentlichen Crowdfundingseite, sondern nur auf meiner Webseite gemacht. Und über meinen Newsletter rausgeschickt. Da wusste ich, dass es nur an Leute geht, die sich sowieso für meine Musik interessieren. Auf einer öffentlichen Crowdfundingseite, kann es passieren, dass Du mit Deinem Thema neben einem Kinderchor stehst, der zweihundert Franken sucht. Wenn Du dann daneben fünfzigtausend für eine musikalische Reise nach Amerika sammeln willst ... Das sieht halt aus, wie's aussieht und kann Leuten in den falschen Hals kommen ...
Genau so wirkte das. Meinst Du, das war ihr Fehler?
Ich habe das Gefühl, dass die Leute Mühe hatten, das zu abstrahieren. Man sieht nicht, was alles dahinter steckt, eine CD aufzunehmen oder eben auf so einer Reise wie Anna diese machte, zu musizieren und die richtigen Leute zu finden, mit denen man etwas musikalisch Hochstehendes kreieren kann. Halt all die versteckten Kosten, die so etwas verursacht. Ebenfalls ist es so, dass die Menschen in der Schweiz das Gefühl haben, man schwimme in Geld, wenn man jede Woche in nem Heftli zu sehen ist.
Das kann verwirrend sein, ja.
Ich will nicht jammern, ich lebe ja seit 2003 von meiner Selbständigkeit. Aber in der Schweiz ein Popstarlet zu sein, heisst nicht dasselbe wie in Deutschland und Amerika.
Die Einkommensmöglichkeiten sind hier bescheiden.
Ja, der Markt ist viel kleiner. Da ich vielseitig arbeite, als Sängerin, Schauspielerin, Sprachaufnahmen mache, Songwriting für mich, aber auch für Andere, Moderationen oder meine Featurings, die teilweise in vielen Ländern rausgekommen sind - da summieren sich über die Jahre Tantiemen (Urheberrechte, Anm. d. Red.). Und die Einnahmen der verschiedenen anderen Jobs helfen auch. Vom Verkauf meiner Musik könnte ich nicht leben. Die Leute vergessen, dass ich schlicht einen Promoter bezahlt habe, der mir Interviews organisiert, wenn sie mich in einem Heft sehen. Das heisst noch lange nicht, dass ich auch viele CDs verkaufe. Oder im Geld schwimme. Im Gegenteil. Promoter arbeiten ja auch nicht gratis. Geld verdiene ich eher bei Aufträgen, die ich wegen meiner «Prominenz» erhalte. Aber mir ist sehr wichtig bei Allem, was ich tue, mich selbst zu sein. Was dann faktisch der Brand «Jaël» ist.
So ist es. Nur Musiker, die verstehen, dass sie eine Marke sind, können im heutigen Showbusiness bestehen.
Genau. Und ich könnte für die Koordination einen Manager anheuern, dem ich 20 % abgebe. Aber da mir die dann fehlen würden, bräuchte ich einen zusätzlichen Moneyjob, für den ich wiederum gar keine Zeit habe. Also entschied ich mich dafür, dass quasi DAS mein Moneyjob ist. Ich bin also bis spät nachts am E-Mails beantworten und organisieren. Zum Beispiel die Koordination mit dem Presswerk in Polen.
In Polen?
Ja, das ist herrlich! Piotr und Tomasz schreiben mir wunderbare E-Mails. Tomasz meinte gerade erst, dass er sich an einem Hochzeit das Bein gebrochen hatte, weshalb er zwei Tage nicht im Büro sei, deshalb übernehme Piotr. Und die freuen sich sehr, dass sich diese Sängerin aus der Schweiz direkt meldet. Klar braucht's viel Zeit, aber ich finde das schön, so persönlich in den Entstehungsprozess meiner CD involviert zu sein. Ich nehme mir auch Zeit, um meinen Garagisten zu treffen und ein Toursponsoring zu besprechen. Oder gehe zur APG und frage, ob sie mir einen Rabatt geben können - und ich gebe ihnen dafür Tickets zu meinen Gigs, etc. Nur so und mit meinem eigenen Ersparten kriege ich es irgendwie hin, die CD-Produktion inklusive Bewerbung und Tournee zu finanzieren.
Hat das geklappt?
Ja, es ist zwar viel investierte Energie und Zeit, an verschiedenen Ecken und Enden. Aber es kommt auch sehr viel zurück. Und ich glaube, die Leute schätzen, dass man direkt mit mir reden kann, so wie ich es eben auch schätze, den direkten Draht zu ihnen zu haben. Es wird dadurch sehr viel persönlicher.
Man merkt, dass es Dir wichtig ist. In welchem Fall würdest das alles an den Nagel hängen?
Ich hab mir das oft überlegt. Aber eine Hintertür offen lassen wollte ich nicht. Lieber voll auf die Karte Musik setzen und alle Energie da hinein stecken. Und fest daran glauben. Sollte es dann floppen, kann ich mich immer noch mit einem Plan B beschäftigen.
Ab wann floppt's?
Es ist nochmal ein Aufbau. Die Frage ist, ob ich den Atem habe, die vielen Hürden zu überwinden. Es steckt aber soviel Energie und Herzblut drin ....da bräuchte es nun viel, um den Bettel hinzuschmeissen. Und ich bin überwältigt vom Support meiner Zuhörer, meiner Partner und insbesondere meiner Crew und Mitmusiker, den ich spüre. Wäre der nicht da, oder wäre ich musikalisch ausgelaugt, dann wäre das ne andere Geschichte.
Ja, aber wenn Du nicht mehr genug Geld verdienen würdest? Das ist ja kein Nine-To-Five-Job ...
Klar, ich arbeite 16 Stunden pro Tag. Wenn gar nichts mehr reinkommt - da müsste man stoppen. Schliesslich ist man selbständig. Aber ich glaube, solange ich das Feuer in mir habe, wird alles gut. Im Moment gibt mir meine Musik, nicht unbedingt monetär, aber sonst, sehr viel zurück.
Für Musiker wird's ja immer schwieriger, über Tonträger Geld zu machen. Die Digital Natives sind ja damit aufgewachsen, für Musik nicht zu bezahlen. Für die ist das im Internet frei verfügbare Ware. Studioproduktionen werden in Zukunft nur noch Promotion sein - dafür wird niemand mehr bezahlen wollen.
Genau das hab ich vorher in einem anderen Interview gesagt. Früher machte man Gigs und war medial vertreten in Interviews, um Promo für die Platte zu machen. Heute ist's umgekehrt. Man muss den Stolz runterschlucken und es nehmen wie's ist. Und weiter machen, den Brand stärken, davon dann Moneyjobs bekommen. Nur dann muss ich in meiner Musik keine Kompromisse eingehen. Weil ich möchte nicht künstliche Musik züchten müssen, dafür ist sie mir zu wichtig. Ich finde es sehr schade, dass es so ist, wie's ist, habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es sich vielleicht wieder mal ändern wird. Dass die Kids Werte wieder für sich entdecken. Man hat ja das Gefühl, dass Ihnen die Musik nichts mehr wert ist. Und der Markt ist auch völlig übersättigt von Gigs - die Leute gehen nicht mehr hin.
Der Veranstalter will keine Risiken mehr eingehen.
Ja, das stimmt. Ui, jetzt müssen wir aber schauen, dass wir nicht mehr zuviel darüber reden. Und jammern. Sonst muss ich dann doch auf die Alp ... (lacht) Was ich besonders schade finde und ablehne, ist, dass es heute nicht mehr zu reichen scheint, einfach gute und berührende Musik zu machen. Plattenfirmen schauen nur noch auf Clicks und viele Leute muss man mit irgendwelchen crazy Videos und Moves nur noch wowen, anstatt Musik zu bieten, für die sie sich mehr als 30 Sekunden Zeit nehmen müssen. Ich versuche dem entgegenzutreten - ich mache da nicht mit! Ich habe zum Glück eine treue Fanbase, die meine Musik berührt. Und das hat einen unvergleichlichen, unbezahlbaren Wert. Man vergisst es manchmal. In diesem «Schneller - Grösser - Besser». Dieser Trickli-Effekt - der ödet mich an. The Voice Of weiss nicht was. Da werden immer Leute gewählt, die 70 Töne auf einmal singen können, so «Koloraturjunkies». Da denk ich immer: Sing doch lieber EINEN Ton so, dass ich Gänsehaut kriege! Und nicht diese 70 Töne auf einmal, wo ich denke: Wow! Geh in den Zirkus! Das ist nicht der Zugang zum Menschen übers Gefühl, sondern der des Beindruckens. Ich versuche, beim Herz zu bleiben.
Das kann ich bestätigen. 1476. Der Song «Die Zeit, die Dir noch bleibt», den Du mit Mich Gerber komponiert hast. Die Lyrics und der Gesang. Das schaffen heute nicht mehr viele, so einen Song zu schreiben und ihn dann so zu performen, dass gestandene Männer weinen. Ich sah bei der Premiere einige. Und ich selber war kurz davor und hatte ne Gänsehaut, auf der man locker Eichenholz hätte schleifen können - sogar jetzt, wenn ich dran denke.
(Verlegen) Danke sehr, you made my day ... In dem Fall besteht ja noch Hoffnung - somit geh ich wohl doch nicht grad auf die Alp! (lacht)
(Sascha Plecic/news.ch)
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Finde den Unterschied Ah ja, wieder der böse Kapitalismus. Wie gesagt, haben Sie ein besseres ... Mo, 01.02.16 02:48 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Schöner kann man's nicht erklären «Es handelt sich hier um ausserordentlich sensible Figuren. Da ist zum ... So, 31.01.16 16:48
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