Jagd nach WM-Tickets

«Wir werden Ende August jene Boote zur WM nach Bled (Sln) schicken, die reelle Chancen haben, dort einen Olympia-Quotenplatz für die Schweiz zu erobern», legt Christian Stofer, die Zielsetzung für die zweite Saisonhälfte fest. Der Direktor des Schweizerischen Ruderverbandes rechnete zu Saisonbeginn mit drei Olympia-Quotenplätzen, die erreicht werden sollten.

Für die Erfüllung dieser Vorgabe müssen sich die meisten seiner Athleten an den kommenden drei Tagen auf dem «Göttersee der Ruderer» aber tüchtig steigern. Nur wer in den olympischen Bootsklassen eine A-Finalteilnahme vorweisen kann, kann sich realistische Hoffnungen auf eine Reise an die Titelkämpfe Ende August in Slowenien machen.

Der leichte Vierer hat sich das WM-Ticket gesichert

Das WM-Ticket bereits gesichert und die Anforderungen für einen Quotenplatz erfüllt hat bisher einzig der leichte Vierer ohne Steuermann. Beim Weltcup-Auftakt in München fuhren Mario Gyr (SC Luzern), Simon Niepmann (SC Zürich), Lucas Tramèr (CA Vésenaz) und Simon Schürch (SC Sursee) auf den 4. Platz. Ziel des Schweizer Paradebootes, das letztes Jahr in Portugal EM-Bronze gewonnen hatte, muss es in Luzern sein, erneut den A-Final zu erreichen. Aber natürlich wollen die vier temporären Berufssoldaten in ihrem See versuchen, aufs Podest fahren.

Ebenfalls einen 4. Platz hat der nach München ad hoc neu formierte schwere Doppelvierer der Männer beim Weltcup in Hamburg erreicht. Allerdings war die Konkurrenz für André Vonarburg, Florian Stofer (beide SC Sempach), Nico Stahlberg (RC Kreuzlingen) und Samuel Annen (SC Zug) mit lediglich fünf anderen Booten nicht allzugross. Auf dem Rotsee setzt sich der Lausanner Jérémy Maillefer neu ins Boot, während Annen im Skiff startet. Christian Stofer: «Das neue Boot hat in Hamburg gute Ansätze gezeigt. Nach Luzern müssen wir entscheiden, ob wir an der WM mit einem Doppelzweier oder einem Doppelvierer an den Start gehen wollen.» Vonarburg und Stofer waren in München im Doppelzweier auf Platz 11 gerudert, danach wurde auf den Doppelvierer umgestellt.

Steigerungen sind von Regina Naunheim und Sarah Zurbrügg-Greenaway im neu gebildeten Doppelzweier sowie von Eliane Waser und Olivia Wyss im leichten Doppelzweier gefordert. In Hamburg belegten sie die Schlussränge 8 und 13. Ein Podestplatz beim Weltcupfinal ist einmal mehr am ehesten von Pamela Weisshaupt im nichtolympischen Leichtgewichts-Einer zu erwarten. Die Skiff-Weltmeisterin von 2008 und 2009 wurde heuer in München Dritte.

Die Ruderwelt Luzern wird heute Freitag früh um 8 Uhr mit den Vorläufen gestartet. Am Nachmittag folgen die Hoffnungsläufe. Am Samstag und Sonntag stehen die Finalrennen auf dem Programm.

(joge/Si)