Tennis

James Blakes letztes Turnier

publiziert: Montag, 26. Aug 2013 / 19:33 Uhr / aktualisiert: Montag, 26. Aug 2013 / 21:16 Uhr
James Blake will sich seinem Golf-Handicap widmen.
James Blake will sich seinem Golf-Handicap widmen.

Das Männertennis verliert einen seiner zweifelsfrei intelligentesten und fairsten Exponenten: James Blake (ATP 100) beendet seine Karriere nach dem US Open.

James Blake verkündete die Beweggründe seines Abgangs auf seine Weise. Der vorbildliche Sportsmann und einstige Harvard-Student, der meist ohne Punkt und Komma aber dennoch enorm artikuliert spricht, erklärte seinen Rücktritt im Eröffnungs-Statement an der Pressekonferenz, das letztlich auf Papier 61 geschriebene Zeilen umfasste und kämpfte dabei am Schluss erfolglos gegen die Emotionen. "Ich hätte nicht gedacht, dass dies passieren wird, aber ich bin auch nur ein Mensch", sagte Blake unter Tränen. Das Handtuch, das ihm sein ehemaliger Tourkollege und heutige TV-Kommentator Justin Gimelstob zuwarf, nahm er gerne entgegen.

Der 33-jährige Amerikaner, der gegen Ivo Karlovic startet und in der 2. Runde auf Stanislas Wawrinka treffen könnte, liess aber keinen Zweifel daran offen, dass er mit sich im Reinen sei. Er sei froh, dass er den Entscheid aus freien Stücken habe treffen können, erklärte der einstige Weltranglisten-Vierte, der in seiner Laufbahn 10 Turniersiege feiern und den Davis Cup gewinnen konnte. "Ich wollte nicht, dass sie mich einmal vom Platz tragen müssen", erklärte Blake, "ich hatte 14 ziemlich gute Jahre auf der Tour und könnte mir keine bessere Karriere gewünscht haben. Vor allem habe ich aus jeder Situation das Beste gemacht und dies war das Wichtigste." Er ist sich bewusst, dass es Spieler gibt, die grössere Erfolge hatten, ist aber überhaupt nicht unzufrieden: "Es wäre gierig, wenn ich irgendetwas nachtrauern würde. Mein Weg führt sicher nicht nach Newport (in die Hall of Fame, Red.), aber so stimmt es für mich."

Dass der Mann aus Yonkers im Bundesstaat New York, dessen Karriere 14 Jahre lang dauerte, so lange kompetitiv sein konnte, ist nicht selbstverständlich. 2004 entging er nur hauchdünn einer Querschnittlähmung, als er im Training in Rom in einen Netzpfosten stürzte. Und wenig später, kurz nach dem Verlust seines geliebten Vaters, der einem Krebsleiden erlag, hatte er Glück, dass eine Gürtelrose keine bleibenden Konsequenzen hatte. "Ich hatte insgesamt viel Glück, aber jene Zeiten waren hart", blickt Blake zurück.

Vermissen werde er einiges, so Blake, die Zeit in der Garderobe mit seinen vornehmlich amerikanischen Kumpels, den Wettkampf und die "Momente voller Druck, bei Breakbällen, Satzbällen oder Matchbällen, die Momente, wenn das Publikum sich reinsteigert. Ich bin aber so glücklich, ein Leben danach zu haben, das ich mit meiner Frau und meiner Familie verbringen kann."

Vorerst hat Blake keine fixen Pläne. Er will sich seinem Golf-Handicap widmen und daneben die Zeit mit seiner Frau und Tochter geniessen. Er kann sich aber auch gut vorstellen, dem Tennis verbunden zu bleiben, ob als Davis-Cup-Captain ("das wäre enorm reizvoll, jene Wochen waren unvergesslich") oder sonstwie. Dem Tennis wäre es zu wünschen, dass eine solche Persönlichkeit erhalten bleibt.

 

(fest/Si)

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