Japan jagt wieder Wale zu «Forschungszwecken»

publiziert: Dienstag, 23. Mai 2006 / 18:00 Uhr

Tokio - Ungeachtet scharfer internationaler Proteste ist eine japanische Walfangflotte in den nordwestlichen Pazifik gestartet.

Die Jagd wurde erstmals auch auf Finn- und Buckelwale ausgeweitet.
Die Jagd wurde erstmals auch auf Finn- und Buckelwale ausgeweitet.
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In den nächsten Monaten sollen bis zu 260 Zwerg-, Sei-, Pott- und Bryde- Wale «zu Forschungszwecken» getötet werden.

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, besteht die Flotte aus dem 8030-Tonnen-Mutterschiff Nisshin Maru und vier Begleitschiffen. Sie sollen unter anderem Daten zum Mageninhalt der Meeressäuger und zu chemischen Giftstoffen in den Tieren sammeln.

Verkauf auf Fischmärkten

Nach der Rückkehr der Fangflotte Mitte September wird das Fleisch von November an auf Fischmärkten verkauft - nach Angaben Japans, um damit die nächste Fangflotte zu finanzieren.

Ungeachtet eines 1986 verhängten Stopps für den kommerziellen Walfang umgeht Japan dieses Moratorium trotz internationaler Proteste unter dem Deckmantel des «wissenschaftlichen» Fangs.

Fangquote mehr als verdoppelt

Im vergangenen Winter hatte Japan die Fangquote für Zwergwale mehr als verdoppelt und zwischen November 2005 und März 2006 in der Antarktis 853 Tiere getötet. Zudem wurde die Jagd erstmals auch auf Finn- und Buckelwale ausgeweitet. Beide gehören zu den stark gefährdeten Arten.

Japan erklärt die Quotenerhöhung damals mit einer angeblichen Erholung der Bestände der Wale. Japan will das Fleisch der Tiere laut Medien künftig über ein neues Unternehmen auch an Spitäler und über das Internet verkaufen.

(bert/sda)

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