Japan und die Schweiz begegneten sich in Bern

publiziert: Samstag, 6. Apr 2002 / 14:40 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Apr 2002 / 17:20 Uhr

Bern - Auf dem Berner Münsterplatz und der anschliessenden Parade durch die Altstadt sind sich am Samstag Japan und die Schweiz begegnet. An der 1. Kimonoparade in Bern wurden die japanischen Gäste mit Musik und einer Trachtengruppe begrüsst.

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Japanische Touristen fallen in Bern normalerweise nicht wirklich auf. Die rund 65 Japanerinnen und Japaner, die nach einem Orgelkonzert im Berner Münster am Samstagmorgen auf den Münsterplatz traten, taten dies wohl. Denn sie waren alle in sehr edle Stoffe, in Kimonos, gehüllt.

Auf dem Platz wurden sie von der Breitermusik Bern, der Trachtengruppe Neuenegg, einem Alphornbläser und einem rund 200-köpfigen schweizerisch-japanisch durchmischten Publikum begrüsst. Trotz der traditionellen Kleidung, die Harmonie und Frieden symbolisiert, fielen die Gäste rasch nicht mehr auf.

Fotografieren und filmen

Denn sie taten, was japanische Touristen immer und überall und sofort tun: Sie liessen sich vor den Pferden mit ihren musizierenden, uniformierten Reiterinnen und Reitern ablichten. Sie stellten sich lächelnd zwischen die Neuenegger Trachtenfrauen und liessen sich filmen.

Sie eilten den fahnenschwingenden Männern entgegen, um sich vor dem vom Wind gut ins Szene gesetzten Schweizerkreuz digital festhalten zu lassen. Wer über den Sinn dieser Kulturbegegnung etwas erfahren wollte, musste sich mit einem Transparent mit der Aufschrift "Lasst uns das UNESCO Welterbe erhalten" zufrieden geben.

Oder: Musste sich an den Medientext von Bern Tourismus halten. 1994 gründeten vor allem betuchte Japanerinnen, wie Marc Steffen von Bern Tourismus auf Anfrage sagte, den Verein "UNESCO Kimono Taishi". Ziel des Vereins ist es die Tradition des Kimonos zu pflegen und vor allem auch in Europa bekannt zu machen.

Die Berner Altstadt, als UNESCO Weltkulturerbe, biete für den Verein eine ideale Kulisse für die Präsentation des traditionellen japanischen Kleides, heisst es im Medientext weiter. Ansonsten war nicht viel zu erfahren.

Verheiratet oder unverheiratet

Allerdings: Was Unwissende über die reine Anschauung erfahren konnten - es gibt auch männliche Kimonoträger. Und was Unwissende aus Erklärung anwesender und deutsch sprechender Japanerinnern erfahren konnte - ein Kimono mit sittlich geschnürten Tuchpaketen auf dem Rücken der Trägerin und kurzen Stoffbanden an den Ärmeln gibt die verheiratete Frau zu erkennen.

Lange Stoffbanden an den Ärmeln und aufwändig geschnürte Stoffkunstwerke wie Paradiesvögel auf dem Rücken der Trägerin zeichnet die unverheirate Frau aus; dies wohl, um den künftigen Ehemann anzulocken.

Nach der etwas bienenhaft flirrenden Begegnung auf dem Münsterplatz setzte die Bereitermusik die Parade in Gang. Gefolgt von den tippelnden Japanerinnen und Japanern in ihren schönen Gewändern und ihrem für Pflastersteine ungeeignetem Schuhwerk. Die weissbesockten Füsse steckten alle in filigranen Zehensandalen.

(bb/sda)

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