Japans Ministerpräsident Koizumi bei Gerhard Schröder in Berlin

Koizumi bekräftigte, dass sich die japanische Seite nur an Einsätzen ohne Waffengebrauch beteiligen wolle. Gleichwohl liess er auf eine entsprechende Frage offen, ob sich Japan mit militärischen Einheiten an Aufbau und Stabilisierung in Irak beteiligt.

Schröder betonte, Deutschland leiste schon jetzt humanitäre Hilfe in Irak. Bei einer UNO-Anforderung sei man auch zu materieller Unterstützung beim Wiederaufbau bereit. In der Bewertung des Irak- Kriegs hatten Tokio und Berlin unterschiedliche Positionen vertreten.

Grosse Übereinstimmung gibt es nach Schröders Worten auch in der Nordkorea-Frage. Berlin habe Verständnis für Japans Wunsch, verschleppte Landsleute in die Heimat zurückzuholen.

Japan will das Thema zusammen mit dem nordkoreanischen Atomprogramm bei den Treffen mit China, Russland und die USA behandelt wissen. Allerdings sei man in diesem Punkt auch zu bilateralen Gesprächen bereit, sagte Koizumi.

Schröder machte deutlich, dass eine Isolierung Nordkoreas zu vermeiden sei, da sich im Bemühen um eine Beendigung des Atomprogramms sonst die Fronten verhärten könnten. Koizumi sagte, auch Japan suche eine friedliche Lösung auf diplomatischem Wege.

Der Berlin-Besuch markierte den Auftakt einer Reise des japanischen Regierungschefs durch drei europäische Länder. Von Deutschland reist er nach Polen und abschliessend nach Tschechien. Koizumi hält sich bis zu diesem Samstag in Europa auf.

(bert/sda)