Jazz-Pianist Oscar Peterson in Kanada gestorben

Der Pianist war auch in der Schweiz ein gern gesehener Gast - zuletzt trat er 2005 am Montreux Jazz Festival auf.

Oscar Emmanuel Peterson wurde am 15. August 1925 im kanadischen Montréal geboren. Mit fünf Jahren begann Oscar Emmanuel Peterson zunächst Trompete zu spielen. Doch eine Lungentuberkulose machte seinem Traum ein Ende, und er sattelte mit sechs Jahren auf das Klavier um.

Rassistische Beleidigungen

Bereits mit 14 gewann er einen Amateur-Wettbewerb von CBC, worauf er im Radio eine eigene Sendung bekam, wie seiner Website zu entnehmen ist. Mit 17 wurde er Berufsmusiker. Als einziger Schwarzer spielte er in einem Tanzorchester in Montreal - und musste immer wieder rassistische Beleidungen aus dem Publikum und von Kollegen hinnehmen.

1947 leitete er erstmals ein eigenes Trio. Der internationale Durchbruch kam zwei Jahre später, als in der Carnegie Hall in New York spielte. In den 50er Jahren gründete Peterson zwei weitere Trios. Diese gehörten zu den erfolgreichsten der Jazz-Geschichte.

Fast 200 Alben

Peterson begleitete auch zahlreiche andere Stars, darunter Armstrong, Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Dizzy Gillespie, Count Basie, Nat King Cole und Duke Ellington.

In den 60er Jahren startete er zudem eine Solo-Karriere. Im Laufe seines Lebens nahm er fast 200 Alben auf. Acht Mal wurde er mit Grammys ausgezeichnet, darunter 1997 für sein Lebenswerk.

Mehr als ein Dutzend Universitäten verliehen ihm den Ehrendoktor. 1993 wurde er als erster Jazzmusiker mit dem Glenn-Gould-Preis ausgezeichnet und 2000 erhielt er den UNESCO-Musikpreis.

(tri/sda)