Jean Ziegler prangert Grosskonzerne an

publiziert: Samstag, 26. Jan 2008 / 21:33 Uhr

Zürich - Globalisierungsgegner aus aller Welt haben sich im Zürcher Volkshaus zur internationalen Konferenz «Das Andere Davos» getroffen. Sie diskutierten «Ansätze für eine mögliche - aber auch dringend nötige - andere Welt».

Jean Ziegler prangerte in seinem Referat «das Imperium der multinationalen Konzerne» an. (Archivbild)
Jean Ziegler prangerte in seinem Referat «das Imperium der multinationalen Konzerne» an. (Archivbild)
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Mehrere hundert Aktivisten, Gewerkschafter und Intellektuelle wurden nach Angaben der Organisation Attac Schweiz erwartet. Kritik geübt wurde an globalisierten Finanzmärkten und der totalen Freiheit der Investoren. Dies habe nicht zu Effizenz geführt, sondern zu Instabilität und Unsicherheit, wie sich in den letzten Wochen gezeigt habe.

Jean Ziegler, der UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, prangerte in seinem Referat «das Imperium der multinationalen Konzerne» an. Dieses sei für Hunger und Armut verantwortlich.

Der Teufelskreis von Verschuldung und Hunger könne durchbrochen werden, ist Ziegler überzeugt. Es müsse den Menschen in der Dritten Welt nicht mehr gegeben, sondern bloss weniger gestohlen werden.

«Das Gewinnstreben muss untersagt werden»

Der österreichische Publizist und Attac-Vertreter Christian Felber rückte die Konzernkritik ins Zentrum. Problematisch sei das rücksichtslose Gewinnstreben der anonymen globalen Grosskonzerne. Umwelt-, sozial- und steuertechnische Regulierungen von Konzernen seien zwar gut, reichten aber nicht aus.

Die Zielsetzungen der Unternehmen seien zu ändern. «Das Gewinnstreben muss untersagt werden», forderte Felber. Die «unheilvolle Systemdynamik» müsse sich ändern. Sonst setze das Wirtschaftsleben ethische und moralische Massstäbe, die sich unweigerlich auf die gesamte Gesellschaft abfärbten.

Sie färbten die Gesellschaft neoliberal ein: kalt, rücksichtslos und kompetitiv. Also so, dass jeder gegen jeden kämpfe und nur auf den eigenen Nutzen schaue.

Die zum achten Mal durchgeführte Tagung versteht sich als Gegenveranstaltung zum World Economic Forum (WEF) in Davos und als Teil des dieses Jahr dezentral organisierten Weltsozialforums.

(smw/sda)

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