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Jens Heppner ist Leader des Giro
publiziert: Montag, 20. Mai 2002 / 19:56 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Mai 2002 / 20:31 Uhr
Orvieto - «Stoppt diesen Giro!» fordern einige Medien in Italien angesichts des neuesten Dopingskandals. Für den am 23. Dezember 38 Jahre alt werdenden Jens Heppner könnte der Giro immer so weiter gehen. Der Deutsche trägt erstmals das Leadertrikot einer grossen Rundfahrt.
Jens Heppner ist Leader des Giro - Erstmals seit 21 Jahren wieder ein Deutscher.
Ohne den an Knieproblemen leidenden Star Jan Ullrich und ohne
den Sprinter Erik Zabel schien die Italien-Rundfahrt für das Team
Deutsche Telekom eine bessere Trainingsfahrt zu werden, zumal der
letztjährige zweifache Etappensieger Danilo Hondo nach vier Tagen
wegen eines Todesfalls in der Familie ausstieg.
Aber ausgerechnet «Oldie» Jens Heppner, bei dem die Vertragsverlängerung zur Diskussion steht, bescherte der in dieser Saison wenig vom Erfolg verwöhnten Mannschaft ein Erfolgserlebnis. Zur Fahrt in die Maglia rosa hatte sich der letzte DDR-Meister (1990) einen denkbar ungünstigen Tag ausgesucht. Der Dopingverdacht um Stefano Garzelli (It) beanspruchte am Pfingstsamstag die Schlagzeilen, und bei der Fahrt vom Piemont ans Mittelmeer regnete es. Weil sich zu Beginn der Etappe einige Stürze ereigneten und er sich auf nassen Strassen als sicherer Abfahrer fühlt, mischte sich Heppner unter die Angreifer. Für seinen Mut wurde er mit dem Trikotwechsel von Magenta in Rosa belohnt. Vor Heppner hatten erst zwei andere deutsche Berufsfahrer das Gesamtklassement des Giro angeführt: 1932 Hermann Buse während fünf Tagen und Gregor Braun 1981 während 24 Stunden.
Letzter DDR-Meister
Heppners Profikarriere begann 1991. Drei Jahre vorher hatte er für Aufsehen gesorgt, weil nach einer Herzmuskelstörung das Kapitel Hochleistungssport für den Athleten aus Gera abgeschlossen schien. Der nationale Meistertitel (1994), der Triumph in einer Tour-de- France-Etappe (1998) sowie der Gesamtsieg in der Deutschland- Rundfahrt (1999) bilden die Höhepunkte unter den 13 Profi-Erfolgen Heppners. Seine grossen Verdienste bestehen vor allem in der Helferarbeit, die er in den vergangenen Jahren für Jan Ullrich verrichtete.
Kein Wunder, fasste der Gesamterste seine Gefühle so zusammen: «Dass ich das Leadertrikot des Giro trage, stellt für mich den Höhepunkt meiner Laufbahn dar. Ich bin ein Beispiel dafür, dass auch ein Helfer seine Chance wahrnehmen und ins Rampenlicht kommen kann.» Bis zur Bergankunft am Donnerstag in Campitello Matese möchte Heppner die Maglia rosa verteidigen, was angesichts seiner mehr als drei Minuten Vorsprung möglich scheint. Und mit bald 38 Jahren gehört der Deutsche noch nicht zum alten Eisen: «Ich möchte noch eine oder zwei Saisons anhängen. Ausgebrannt bin ich noch lange nicht, und vom Kopf her fühle ich mich frisch.»
Italo-Trio schlecht belohnt
Am Pfingstmontag in der mit 243 km längsten Etappe der Rundfahrt von Capannori nach Orvieto wurde das italienische Trio Alessandro Petacchi, Massimo Strazzer und Fabrizio Guidi für ihren Angriffgeist schlecht belohnt. Fünf Minuten Vorsprung reichten nicht aus, um den Lohn für die Anstrengungen zu ernten. Als Letzter von ihnen wurde Guidi nach einer Flucht über 170 km eingeholt.
Etappensieger wurde in Orvieto dank eines Antrittes 800 m vor dem Ziel Aitor Gonzalez (Sp), der Achte der diesjährigen Tour de Romandie. Am Pfingstsonntag hatte sich in Lido di Camaiore nach einer Solofahrt über die letzten 20 km Rik Verbrugghe (Be) durchgesetzt, der sich mit diesem Erfolg für das Pech des Prologs in Groningen (Ho) tröstete, als er von Juan Carlos Dominguez (Sp) um lediglich eine Sekunden auf den 2. Platz verwiesen wurde. Am Samstag hatte der Cipollini-Chefhelfer Giovanni Lombardi (It) in Varazze im Spurt seinen sechsten Saisonerfolg gefeiert.
Aber ausgerechnet «Oldie» Jens Heppner, bei dem die Vertragsverlängerung zur Diskussion steht, bescherte der in dieser Saison wenig vom Erfolg verwöhnten Mannschaft ein Erfolgserlebnis. Zur Fahrt in die Maglia rosa hatte sich der letzte DDR-Meister (1990) einen denkbar ungünstigen Tag ausgesucht. Der Dopingverdacht um Stefano Garzelli (It) beanspruchte am Pfingstsamstag die Schlagzeilen, und bei der Fahrt vom Piemont ans Mittelmeer regnete es. Weil sich zu Beginn der Etappe einige Stürze ereigneten und er sich auf nassen Strassen als sicherer Abfahrer fühlt, mischte sich Heppner unter die Angreifer. Für seinen Mut wurde er mit dem Trikotwechsel von Magenta in Rosa belohnt. Vor Heppner hatten erst zwei andere deutsche Berufsfahrer das Gesamtklassement des Giro angeführt: 1932 Hermann Buse während fünf Tagen und Gregor Braun 1981 während 24 Stunden.
Letzter DDR-Meister
Heppners Profikarriere begann 1991. Drei Jahre vorher hatte er für Aufsehen gesorgt, weil nach einer Herzmuskelstörung das Kapitel Hochleistungssport für den Athleten aus Gera abgeschlossen schien. Der nationale Meistertitel (1994), der Triumph in einer Tour-de- France-Etappe (1998) sowie der Gesamtsieg in der Deutschland- Rundfahrt (1999) bilden die Höhepunkte unter den 13 Profi-Erfolgen Heppners. Seine grossen Verdienste bestehen vor allem in der Helferarbeit, die er in den vergangenen Jahren für Jan Ullrich verrichtete.
Kein Wunder, fasste der Gesamterste seine Gefühle so zusammen: «Dass ich das Leadertrikot des Giro trage, stellt für mich den Höhepunkt meiner Laufbahn dar. Ich bin ein Beispiel dafür, dass auch ein Helfer seine Chance wahrnehmen und ins Rampenlicht kommen kann.» Bis zur Bergankunft am Donnerstag in Campitello Matese möchte Heppner die Maglia rosa verteidigen, was angesichts seiner mehr als drei Minuten Vorsprung möglich scheint. Und mit bald 38 Jahren gehört der Deutsche noch nicht zum alten Eisen: «Ich möchte noch eine oder zwei Saisons anhängen. Ausgebrannt bin ich noch lange nicht, und vom Kopf her fühle ich mich frisch.»
Italo-Trio schlecht belohnt
Am Pfingstmontag in der mit 243 km längsten Etappe der Rundfahrt von Capannori nach Orvieto wurde das italienische Trio Alessandro Petacchi, Massimo Strazzer und Fabrizio Guidi für ihren Angriffgeist schlecht belohnt. Fünf Minuten Vorsprung reichten nicht aus, um den Lohn für die Anstrengungen zu ernten. Als Letzter von ihnen wurde Guidi nach einer Flucht über 170 km eingeholt.
Etappensieger wurde in Orvieto dank eines Antrittes 800 m vor dem Ziel Aitor Gonzalez (Sp), der Achte der diesjährigen Tour de Romandie. Am Pfingstsonntag hatte sich in Lido di Camaiore nach einer Solofahrt über die letzten 20 km Rik Verbrugghe (Be) durchgesetzt, der sich mit diesem Erfolg für das Pech des Prologs in Groningen (Ho) tröstete, als er von Juan Carlos Dominguez (Sp) um lediglich eine Sekunden auf den 2. Platz verwiesen wurde. Am Samstag hatte der Cipollini-Chefhelfer Giovanni Lombardi (It) in Varazze im Spurt seinen sechsten Saisonerfolg gefeiert.
(Toni Nötzli, Orvieto/sda)
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