Jesse Jackson: Obama wird Rassenprobleme nicht lösen

publiziert: Donnerstag, 9. Okt 2008 / 08:52 Uhr

Evian - Die Frage der Hautfarbe wurde im US-Wahlkampf bis jetzt nicht wirklich thematisiert. Jesse Jackson, einer der Anführer der afroamerikanischen Gemeinschaft, glaubt, dass eine Wahl Obamas nicht das Ende der Rassentrennung bedeuten würde.

Bürgerrechtler Jesse Jackson glaubt nicht an eine Wende durch Barrack Obama.
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Jackson war der erste Afroamerikaner, der sich um die Präsidentschaft bewarb. Er wurde 1984 Dritter bei den Vorwahlen der Demokraten. Auch vier Jahre später schaffte er es nicht. Am Rande der World Policy Conference in Evian äusserte er sich gegenüber der Nachrichtenagentur SDA zu Obama und zur Rassenfrage.

Zwar würde ein Einzug des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama ins Weisse Haus einen Umbruch bedeuten. Doch, sagt Jackson, ein Ende der Rassentrennung der amerikanischen Gesellschaft würde dies noch lange nicht mit sich bringen.

Zu stark habe die Trennung nach Hautfarbe die amerikanische Kultur geprägt. Eine allfällige Wahl Obamas sollte dazu genutzt werden, andere wichtige Türen zu öffnen. Jackson denkt dabei zum Beispiel an die Besetzung von Gouverneurs- und Senatorenposten durch Schwarze.

Wenig Schwarze in der Politik

Zur Zeit sind einzig die Demokraten Patrick Deval und David Paterson als schwarze Gouverneure von Massachusetts und New York an der Spitze eines US-Staates. Obama schaffte es im Jahr 2005 als dritter Schwarzer zum Senator.

Laut Jackson sind von den 2,4 Millionen inhaftierten Amerikanern eine Million Schwarze und 500'000 Latinos. Immer noch sei die Lebenserwartung der schwarzen Bevölkerung in den USA die niedrigste. Zudem seien sie die von der Suprime-Krise am meisten Betroffenen.

Vorwurf der Bevormundung

Noch im vergangenen Juli warf Jackson Obama vor, er stehe der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA zu wenig nahe. Jackson, ein Anhänger Martin Luther Kings, warf Obama «Paternalismus» vor.

Heute fällt sein Urteil jedoch milder aus. Jackson findet, Obama habe, im Gegensatz zu seinem republikanischen Rivalen John McCain, eine «disziplinierte Wahlkampagne» geführt.

Egal, welche Hautfarbe der nächste Präsident haben wird, der Krieg im Irak sollte beendet werden, findet Jackson. Er wünscht sich ebenfalls, dass die USA alte Beziehungen wieder aufnimmt. Eine Restrukturierung und neue Anstrengungen zur Armutsbekämpfung erachtet der Bürgerrechtler ebenfalls als notwendig.

(Laurent Sierro/sda)

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