Zürcher Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst zieht um

Jetzt hat auch Zürich eine Powerstation der Kunst

publiziert: Dienstag, 4. Jul 2000 / 15:48 Uhr

Zürich - Im ehemaligen Unterwerk Selnau des Elektrizitätswerkes der Stadt Zürich (ewz) eröffnet die Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst im Sommer 2001 ihr neues Museum. Am Dienstag erfolgte der virtuelle Spatenstich.

Seit 1987 unterhält die ein Jahr zuvor in Zürich gegründete Stiftung das «Haus für konstruktive und konkrete Kunst» im Seefeldquartier. Die 550 Quadratmeter Ausstellungsfläche am Stadtrand genügten aber sehr schnell nicht mehr; die Suche nach einem grösseren Haus in zentraler Lage dauerte über zehn Jahre.

Verdoppelung der Ausstellungsfläche
Das Ende 1998 stillgelegte ewz-Unterwerk Selnau entspricht den Bedürfnissen voll und ganz. Der Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst (KKK) steht in zwölf Räumen eine Ausstellungsfläche von rund 1150 Quadratmetern zur Verfügung. Vom Hauptbahnhof liegt das neue Museum nur 15 Gehminuten entfernt. Zudem besteht zum Kunsthaus eine direkte Tramverbindung.
Das 1930 vom damaligen Stadtbaumeister Hermann Herter erbaute ewz-Unterwerk gilt als klassischer Industriebau jener Zeit und wird von der städtischen Denkmalpflege geschützt. Zusammen mit dem Hallenbad City bildet es eine architektonische Einheit.
Für die Sanierung der Gebäudehülle hat der Zürcher Stadtrat 1999 gebundene Ausgaben von 4,85 Millionen Franken bewilligt. Bei Planung und Bauausführung unterstützt wird das Architekturbüro Meier+Steinhauer Partner vom Basler Architekten Roger Diener.

Sechs Millionen für Innenausbau
Gemäss Voranschlag kostet der Innenausbau des Gebäudes fast sechs Millionen Franken. Die Beschaffung dieser Gelder obliegt nicht der Stadt Zürich als Eigentümerin des Gebäudes, sondern der neuen Mieterin. Zur Verfügung hat sie dafür neben eigenen und privaten Mitteln auch Beiträge von Bund und Kanton Zürich.
Im Zentrum des neuen Programms der Stiftung stehen neben der internationalen Sammlung und der Werkpräsentation der Schweizer Pioniere Wechselausstellungen unter Einbezug von Architektur und Design. Kuratorin Elisabeth Grossmann will die Kunsterlebnisse mit Musik, Tanz, Video und Gesprächsrunden steigern.
In Anspielung an die neue Tate Modern in London sagte Stiftungsrats-Präsidentin Ellen Ringier an der Medienorientierung: «Zürich hat seine 'powerstation' gefunden.» Auch Stadtrat Thomas Wagner zeigte sich überzeugt, dass das Museum die Attraktivität des Quartiers an der Sihl erhöhen werde.

(sda)

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