Jetzt jagen die Hamburger den FC Bayern München

Eintracht Frankfurt passt irgendwie nicht in diese Reihe, und deshalb ist der samstägliche Fehltritt in der Allianz Arena die bisher grösste Enttäuschung der Münchner in dieser Saison.

Aufwand und Ertag standen bei den Bayern an diesem Nachmittag in einem ungesunden Missverhältnis. Der Favorit berannte das gegnerische Tor nämlich ohne Unterbruch; in der Schlussphase sogar mit vier Stürmern (Toni, Klose, Schlaudraff, Podolski). Doch sie alle scheiterten wiederholt am herausragenden Frankfurter Torhüter Oka Nikolov.

Einem Tor am nächsten kam Luca Toni vor der Pause, doch Nikolov lenkte seinen Kopfball an die Latte. Der 33-jährige Mazedonier, der schon seit 16 Jahren bei Frankfurt unter Vertrag steht, war einer von sechs Ersatzspielern, die Coach Friedhelm Funkel wegen Verletzungen und Krankheiten einsetzen musste.

Hamburg etabliert sich

Der Hamburger SV etablierte sich dank des vierten Erfolges in Serie als erster Verfolger der Bayern. Gegen Lucien Favres Hertha Berlin gewannen die Hanseaten dank des Kopftores von Verteidiger Bastian Reinhardt in der 80. Minute 2:1.

Die Berliner (mit Steve von Bergen und ab der 84. Minute mit Fabian Lustenberger) steigerten sich gegenüber dem peinlichen Cup-Out unter der Woche gegen Regionalligist Wuppertal erheblich, doch zu mehr als dem sehenswerten zwischenzeitlichen Ausgleich durch Patrick Ebert (59.) reichte es nicht.

In der Anfangsphase der Saison war Arminia Bielefeld erster Verfolger von Bayern München gewesen. Doch kaum hatte Coach Ernst Middendorp in Ostwestfalen von den «Bayern-Jägern» fabuliert, brachte sein Team keinen Fuss mehr vor den anderen.

Tiefpunkt des Herbstes

Tiefpunkt des Herbstes war das 1:8 in Bremen vor fünf Wochen. Ganz so schlimm erwischte es Middendorps Team in Leverkusen nicht. Das 0:4 in der BayArena bestätigte aber, was Skeptiker schon nach den erfolgreichen Startrunden befürchtet hatten: die Tage, in denen die Arminia den Abstiegsplätzen entgegentaumelt, sind gekommen.

Nach dem siebten Spiel ohne Sieg ist das Team mit dem schlechtesten Torverhältnis der Bundesliga (und nach Verlustpunkten ohne Polster auf die Abstiegsplätze) auf Platz 13 klassiert. Die Tore für Zürichs UEFA-Cup-Gegner Leverkusen (mit Barnetta) schossen Sergej Barbarez und Theofanis Gekas mit je einer Doublette.

Philipp Degen stand am Ursprung von Dortmunds 1:2-Niederlage in Hannover. Der Schweizer Verteidiger grätschte an der Grundlinie in die Beine von Sergio Pinto und verschuldete so den Penalty, den der Ungar Szabolcs Huszti in der 54. Minute zum wegweisenden 1:0 verwertete.

Resultate

Bayern München - Eintracht Frankfurt 0:0. -- Allianz Arena. -- 69'000 Zuschauer (ausverkauft). -- Bemerkung: Frankfurt mit Spycher.

Bayer Leverkusen - Arminia Bielefeld 4:0 (3:0). -- BayArena. -- 22'500 Zuschauer (ausverkauft). -- Tore: 9. Barbarez 1:0. 29. Gekas 2:0. 34. Gekas 3:0. 80. Barbarez 4:0. -- Bemerkung: Leverkusen mit Barnetta, ohne Pirmin Schwegler (verletzt).

Nürnberg - VfB Stuttgart 0:1 (0:1). -- easyCredit-Stadion. -- 45'565 Zuschauer. -- Tor: 25. Gomez 0:1. -- Bemerkung: Stuttgart mit Magnin.

Hamburger SV - Hertha Berlin 2:1 (1:0). -- Nordbank-Arena. -- 56'493 Zuschauer. -- Tore: 4. Guerrero 1:0. 59. Ebert 1:1. 80. Reinhardt 2:1. -- Bemerkung: Hertha Berlin mit Von Bergen und Fabian Lustenberger (ab 84.).

Hannover - Borussia Dortmund 2:1 (0:0). -- AWD-Arena. -- 45'087 Zuschauer. -- Tore: 54. Huszti (Foulpenalty) 1:0. 73. Schulz 2:0. 79. Kringe 2:1. -- Bemerkung: Dortmund mit Philipp Degen, ohne Frei (verletzt).

Werder Bremen - Hansa Rostock 1:0 (1:0). -- Weserstadion. -- 41'738 Zuschauer. -- Tor: 38. Hugo Almeida 1:0.

Rangliste:
1. Bayern München 12/28. 2. Hamburger SV 12/26. 3. Werder Bremen 12/24. 4. Hannover 96 12/21. 5. Karlsruher SC 11/20. 6. Bayer Leverkusen 12/18 (18:9). 7. Schalke 04 12/18 (17:11). 8. Eintracht Frankfurt 12/17. 9. Wolfsburg 11/16. 10. Hertha Berlin 12/16 (16:17).

11. VfB Stuttgart 12/16 (13:18). 12. Borussia Dortmund 12/14. 13. Arminia Bielefeld 12/12. 14. Hansa Rostock 12/11. 15. VfL Bochum 11/9 (13:19). 16. MSV Duisburg 11/9 (12:18). 17. Nürnberg 12/9 (15:21). 18. Energie Cottbus 12/8.

(dl/Si)