«Wir haben die gesamte Wintersaison über bei jedem Weltcup Blutproben von sämtlichen Langläufern genommen. Dabei zeigten sich
klare Anzeichen für ein Doping bei Mühlegg und den russischen Läufern», sagte der dänische Professor.
Ausschlaggebend für die Überführung von Johann Mühlegg, dem im Utah die Einnahme der verbotenen Blutdoping-Substanz Darbepoietin nachgewiesen worden war, sei laut Saltin die Hilfe der US-
Herstellerfirma Amgen gewesen. Das grösste Biotechnologie-Unternehmen der Welt hatte vor Olympia kurzfristig ein verlässliches Testverfahren für sein Medikament zur Verfügung
gestellt. Dies sei der Durchbruch gewesen.
Saltin führte weiter aus: «Wenn Sie sich EPO oder Darbepoietin spritzen, kurbeln Sie Ihre Blutbildung erheblich an. Das führt zu
einem Anstieg der roten Blutkörperchen und deren unausgereiften Vorläuferzellen, den so genannten Retikulozyten. So ergibt sich ein ganz charakteristisches Muster. Wir konnten sogar sehen, dass Mühlegg das Hormon bis Ende Januar abgesetzt haben muss.»
(kil/sda)