José Maria Jimenez zweiter Pyrenäen-Streich

Wie schon an den vorangegangenen Tagen zerrissen die Schweizer keine grossen Stricke. Als Bester von ihnen erreichte Beat Zberg den 38. Rang, was dem Urner erlaubte, in der Gesamtwertung seinen 24. Platz zu behaupten.

Im erst elften Bergzeitfahren in der Geschichte der Spanien- Rundfahrt wies sich José Maria Jimenez erneut über eine ausgezeichnete Spätform aus. 24 Stunden nach seinem Triumph in der grossen Pyrenäen-Fahrt war der 25 Jahre alte Spanier auch in der Prüfung gegen die Uhr nicht zu schlagen. Die Strecke im Kleinstaat Andorra war allerdings eher auf einen Allrounder denn auf einen Kletterer zugeschnitten. Mehr als die Hälfte der Distanz verlief eher flach. Erst die letzten 7 km wiesen einen höheren Steigungsgrad auf. Der steilste Abschnitt wurde mit 8,8 Prozent Steigung ausgewiesen, der Durchschnittswert lag bei 5,2 Prozent.

Jimenez, der in der 8. Vuelta-Etappe seinen ersten Saisonerfolg erzielt hatte, konnte sich gleich als zweifacher Sieger wähnen. Dank seiner ausgezeichneten Leistung im Zeitfahren machte er in der Gesamtwertung drei Positionen gut und rückte an die fünfte Stelle vor. Ansonst war die Strecke zu kurz und das Leistungsniveau zu gleichmässig, als dass sich unter den Gesamtbesten grosse Verschiebungen ergeben hätten.

Neben Jimenez durfte sich auch Oscar Sevilla freuen. Der als «Kindergesicht» -- so sein Übername aufgrund seines Aussehens -- bezeichnete Spanier verteidigte nicht nur seine Gesamtführung mit Erfolg, er baute sie sogar noch leicht aus. Der Gesamtzweite Angel Casero benötigte vier Sekunden mehr, sodass Sevilla seine Reserve um vier auf 41 Sekunden ausbauen konnte. Der beste Jungprofi der Tour de France (7. Schlussrang) rechnet nicht damit, im Verlaufe dieser Woche gross gefordert zu werden, auch wenn er zugibt, dass die Tour bei ihm Spuren hinterlassen hat. Mehr Sorgen bereitet dem 24 Jahre alten Athleten das Schlusszeitfahren in Madrid über 38 vorwiegend flache Kilometer. Aber Sevilla hat noch eine Pflichtaufgabe vor sich. Am Sonntag führt die 15. Etappe vor dem zweiten Ruhetag der Rundfahrt auf den Aitana-Berg bei Alicante, in dessen Nähe der Gesamterste aufgewachsen ist.

Heute Freitag verlässt der Vuelta-Tross die Pyrenäen. Das 13. Teilstück führt über 206 km von Andorra hinunter zu einem Vergnügungspark in der Nähe von Barcelona.

Spanien-Rundfahrt. 12. Etappe, Einzelzeitfahren Ordino-Arcalis (17,1 km):

1. José Maria Jimenez (Sp) 36:38. 2. Carlos Sastre (Sp) 0:28. 3. José Luis Rubiera (Sp) 0:31. 4. Aitor Garmendia (Sp) 0:33. 5. Levi Leipheimer (USA) 0:36. 6. Roberto Laiseka (Sp) 0:41. 7. Oscar Sevilla (Sp) 0:44. 8. Angel Casero (Sp) 0:48. 9. Luis Perez (Sp) 0:51. 10. Toni Tauler (Sp) 0:55. 11. Inigo Cuesta (Sp) 0:59. 12. Juan Miguel Mercado (Sp) 1:00. 13. David Plaza (Sp) 1:01. 14. Rafael Cardenas (Kol) 1:05. 15. Roberto Heras (Sp) 1:06. 16. David Millar (Gb) 1:23. 17. Fernando Escartin (Sp) 1:25. 18. Claus Möller (Dä) 1:26. 19. José Luis Rebollo (Sp) 1:32. 20. Roberto Conti (It) 1:34.

Ferner: 28. Gilberto Simoni (It) 2:07. 38. Beat Zberg (Sz) 2:48. 53. Fabian Jeker (Sz) 3:16. 54. Oscar Camenzind (Sz) 3:24. 60. Richard Virenque (Fr) 3:38. 66. Alex Zülle (Sz) 3:50. 100. Niki Aebersold (Sz) 5:22. 131. Mauro Gianetti (Sz) 6:15. 149. Rolf Huser (Sz) 7:31. -- 158 gestartet und klassiert.

Gesamtklassement: 1. Sevilla 37:33:43. 2. Casero 0:41. 3. Mercado 2:02. 4. Leipheimer 2:19. 5. Jimenez 2:50. 6. Heras 2:55. 7. Plaza 3:17. 8. Santiago Botero (Kol) 4:21. 9. Rubiera 5:21. 10. Iban Mayo (Sp) 5:32. 11. Aitor Osa (Sp) 5:33. 12. Igor Gonzalez de Galdeano (Sp) 6:06. 13. Escartin 6:48. 14. Laiseka 7:42. 15. Manuel Beltran (Sp) 8:08. 16. Möller 8:17. 17. Santiago Blanco (Sp) 9:10. 18. Cuesta 9:13. 19. Millar 9:21. 20. Perez 11:08.

Ferner: 24. Zberg 17:47. 39. Virenque 33:49. 42. Simoni 37:59. 96. Jeker 1:17:08. 98. Camenzind 1:18:01. 100. Gianetti 1:18:19. 101. Aebersold 1:18:29. 107. Zülle 1:21:20. 116. Huser 1:30:41.

(sda)