Jürg Stahl ist neuer Winterthurer Stadtrat

Lange Zeit deutete alles auf einen knappen Sieg Pedergnanas hin. Nach der ersten Zählung wies die 41-jährige Gemeinderätin nämlich noch einen Vorsprung von 37 Stimmen auf. Bei der anschliessenden Kontrollzählung legte Stahl aber zu und erhielt schliesslich 13 394 Stimmen. Die SP will allerdings eine Wahlbeschwerde prüfen.

Schon der erste Wahlgang um den vakanten Sitz am 4. März endete äusserst knapp. Damals erhielt Stahl 63 Stimmen mehr als Pedergnana, erreichte aber das absolute Mehr nicht.

Im Zweifel für den Kandidierenden

Wie Stadtpräsident Martin Haas am Sonnag an einer Medienkonferenz sagte, wurden alle Stimmen bei der Kontrollzählung nochmals von Hand gezählt. Dabei seien in einem Stapel 20 zusätzliche Stimmen für Stahl gefunden worden. Bei Pedergnana indes habe man in der ersten Zählung 10 Stimmen zuviel gezählt.

Weiter seien die zweifelhaften und in der ersten Zählung für ungültig erklärten Stimmen vom Winterthurer Zentralwahlbüro nochmals neu beurteilt worden. Man habe dabei entschieden, dass alle ähnlich klingenden Nachnamen sowie auch die Vornamen alleine gezählt werden sollen.

Gültig war unter anderem auch Kurt Stahl, der Name von Jürg Stahls verstorbenem Vater, und alle Kombinationen mit dem Nachnamen Stahel. Reinhard Stahel ist der Name eines amtierenden Winterthurer Stadtrats der FDP.

Männer wieder unter sich

Mit der Wahl Stahls holt sich die SVP einen zweiten Sitz in der siebenköpfigen Stadtregierung. Die SP ihrerseits verliert ihren dritten Sitz. Der Sieg des SVP-Nationalrats bedeutet aber auch, dass die Frauen in der Regierung der sechstgrössten Schweizer Stadt nicht mehr vertreten sind. Stahls Vorgängerin Aurelia Favre (SP) war die einzige Frau in der Exekutive.

(kil/sda)