Jürgen Chrobog und Familie freigelassen

Die fünf Geiseln seien in Sicherheit, erklärte der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin. Chrobog, seine Frau und die drei Söhne hätten die Entführung gesund überstanden.

Die Geiselnahme habe keinen terroristischen Hintergrund gehabt. Chrobogs seien zufällig Opfer geworden, sagte Steinmeier. Die Familie war am Mittwoch von Angehörigen eines jemenitischen Stammes entführt worden.

Entführer festgenommen

Einige der Entführer wurden noch am Samstag im Jemen festgenommen. Die vier Männer würden vor Gericht gestellt, sagte der Sprecher des jemenitischen Botschafters in Deutschland. Die Geiselnehmer sind Mitglieder des Stammes der Abdallah. Sie hatten die Freilassung von fünf Stammesangehörigen verlangt, die im Gefängnis sitzen.

Als Kompromiss schlugen sie dann vor, dass fünf Mitglieder des rivalisierenden Stammes der El Riad ebenfalls inhaftiert werden, um einen fairen Prozess für beide Parteien zu gewährleisten. Die Regierung in Sanaa hat dies zugesagt.

Jahreswechsel im Hotel

Die Übergabe der Geiseln fand in der bergigen Schabwa-Region statt, rund 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Sanaa. Den Jahreswechsel wollten Chrobog und seine Familie in einem Hotel in der Hafenstadt Aden verbringen.

Chrobog war in seiner Zeit im Aussenministerium ein geschätzter Krisenmanager. Im Jahr 2003 hatte er erfolgreich um die Freilassung von 32 Touristen, darunter 4 Schweizer und 14 Deutsche, in der algerischen Sahara verhandelt.

(bert/sda)