Jugendgewalt: Tessin schlägt härtere Gangart ein

Erarbeitet wurden die insgesamt dreissig Massnahmen von einer Task Force unter der Leitung von Staatsanwalt Antonio Perugini. Das Gremium war nach der Tötung eines 22-jährigen Studenten an der diesjährigen Fasnacht von Locarno ins Leben gerufen worden. Der Student wurde von Gleichaltrigen zu Tode geprügelt.

Justizdirektor Luigi Pedrazzini (CVP) bezeichnete den 88 Seiten umfassenden Bericht der Task Force als «intelligente Provokation». Der Tessiner Regierung werde nun prüfen, welche Vorschläge sich umsetzen liessen, sagte Pedrazzini.

Ein Teil der Vorschläge hat repressiven Charakter. So sollen beispielsweise Jugendliche, die wiederholt negativ auffallen, in Erziehungsanstalten eingewiesen werden.

Eltern in der Pflicht

Auch soll der Verkauf von alkoholischen Getränken an Kiosken und Tankstellen stark eingeschränkt werden. Denkbar sind ferner Ausgehverbote für Jugendliche.

Überdies sollen die Eltern stärker in die Pflicht genommen werden. Der Task Force schwebt etwa vor, dass die Eltern zur Kasse gebeten werden, wenn ihr Kind in der Öffentlichkeit betrunken aufgegriffen wird.

An den Schulen wiederum soll vor allem Prävention betrieben werden. So wäre es wünschenswert, dass verantwortungsbewusste Jugendliche zu Schlichtern in Konfliktsituationen ausgebildet würden, schreibt die Task Force.

(ht/sda)