Jugendgewalt nimmt nicht zu - Mehr Anzeigen

publiziert: Freitag, 14. Dez 2007 / 13:16 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Dez 2007 / 13:44 Uhr

Zürich - Die Gewalt unter Jugendlichen hat seit 1999 nicht zugenommen. Dass Kriminalstatistiken ein anderes Bild zeigen, hängt damit zusammen, dass immer mehr Delikte angezeigt werden. Dennoch gibt es gemäss einer neuen Studie keinen Grund zur Entwarnung.

Immer noch sei jeder vierte der Befragten bereits einmal Opfer von Gewalt geworden.
Immer noch sei jeder vierte der Befragten bereits einmal Opfer von Gewalt geworden.
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Das Pädagogische Institut der Universität Zürich befragte 1999 und 2007 jeweils über 2500 Neuntklässler im Kanton Zürich zu ihren Erfahrungen als Opfer und Täter von Gewaltdelikten. 2007 gab jeder Vierte an, in den vergangenen zweieinhalb Jahren einmal Opfer von Gewalt geworden zu sein. 1999 waren es 27,6 Prozent.

15,9 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr eine Gewalttat begangen zu haben. Vor acht Jahren waren es 16,2 Prozent. Stark zugenommen hat jedoch die Zahl der Anzeigen von Delikten, die von Jugendlichen begangen wurden, wie Denis Ribeaud, Kriminologe und einer der Verfasser der Studie in Zürich sagte.

«Es gab in letzter Zeit immer wieder intensive Diskussionen zur Jugendgewalt, ausgelöst durch besorgniserregende Ereignisse», sagte Manuel Eisner, Ko-Autor der Studie und ebenfalls Kriminologe. Diese hätten aber auf einem Vakuum von wissenschaftlich erhobenen Daten basiert. «Mit der Studie schufen wir nun bessere Grundlagen.»

Verändertes Anzeigeverhalten

Die bisher bekannten Fälle basierten auf Kriminalstatistiken. In diesen wird seit 1990 eine Zunahme der Gewaltdelikte Jugendlicher und junger Erwachsener um rund 160 Prozent nachgewiesen. Bei diesen Zahlen nicht ersichtlich sei, dass das Anzeigeverhalten sich in der Zwischenzeit stark verändert habe, sagte Eisner.

Es gebe also keinen Grund für Katastrophenstimmung, aber ebenso wenig Grund für Entwarnung. Immer noch sei jeder vierte der Befragten bereits einmal Opfer von Gewalt geworden. «Das sind viel zu viele.» Jugendgewalt müsse auf der politischen Traktandenliste weit oben stehen bleiben.

(fest/sda)

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