Jugendliche: Kein Bock auf Politik?

publiziert: Donnerstag, 19. Jul 2007 / 17:59 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 19. Jul 2007 / 19:17 Uhr

Bern - Schweizer Jugendliche zeigen im internationalen Vergleich geringes politisches Interesse. Dies steht in einer neuen Studie. Ob Stimmrechtsalter 16 ein geeignetes Gegenmittel ist, beurteilen die Schweizer Jungparteien unterschiedlich.

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Die Studie ist das Werk einer internationalen Forschergruppe, der Erziehungswissenschaftler der Universität Freiburg angehören. Resultat: 46,4 Prozent interessieren sich für Politik.

Jungparteien und die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) überrascht das Resultat nicht. Andere Studien hätten ein ähnliches Bild ergeben.

Klar ist für die Jungparteien und den SAJV, dass der Schule die Aufgabe zukommt, Jugendliche für Politik zu sensibilisieren. Einig ist man sich auch, dass 46,4 Prozent Interesse an Politik kein dermassen schlechtes Resultat ist.

«Dieser Wert liegt über einer durchschnittlichen Stimmbeteiligung», gibt etwa Simon Hofstetter, Generalsekretär der Jungfreisinnigen Schweiz, zu bedenken.

Partizipation wichtiger als Stimmrechtsalter

Unterschiedlich bewerten die Befragten die Bedeutung des Umfrageresultats auf die Debatte um die Einführung von Stimmrechtsalter 16. Simon Oberbeck, Präsident der Jungen CVP, erklärt, wichtiger als die Senkung des Stimmrechtsalters sei, Staatskundliches in der Schule mehr zu gewichten.

«Wichtig ist, dass Junge partizipieren, ob das nun mit 16 oder 18 Jahren erfolgt», hält dem Hofstetter entgegen. Die Altersgrenze sei keine bedeutende Grösse. Für eine bessere Einbindung Jugendlicher in die Politik seien auch Jugendliche selber, Jungparteien und Jugendverbände verantwortlich.

«Man muss Jugendlichen die Möglichkeit zur Partizipation geben», sagt hingegen Cédric Wermuth, Zentralsekretär der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten Schweiz (Juso). Das sieht auch Christoph Musy von der SAJV so. Nicht zu erreichen war die Junge SVP.

Es brauche auch jugendliche Identifikationsfiguren, merkt Simon Oberbeck von der JCVP an. Die jungfreisinnige Nationalrätin Christa Markwalder Bär sei das. «Jugendliche müssen das Gefühl haben, dass sie von der etablierten Politik ernst genommen werden», erklärt auch Wermuth. «Das Durchschnittsalter im Bundesrat hilft da nicht.»

(dl/sda)

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