Jugendlicher hat Heimleiter in Spanien angezeigt

Der betroffene Zürcher hatte sich bis vor einer Woche im Camp aufgehalten. Die Strafanzeige sei Mitte Woche bei der Zürcher Stadtpolizei eingegangen, bestätigte deren Sprecher Michael Wirz auf Anfrage einen Bericht des «SonntagsBlicks». Der Jugendliche beschuldigt den Heimleiter der Freiheitsberaubung.

Unterschiedliche Ansichten

Weiterhin ist nicht restlos geklärt, was im illegalen Jugendheim wirklich passierte. Auf der einen Seite sind die Vorwürfe der spanischen Polizei, auf der anderen Seite bestreiten die Heimverantwortlichen die Gewalttätigkeiten. Auch die Aussagen von ehemaligen Heiminsassen gehen zum Teil weit auseinander.

Das Zürcher Sozialdepartement gab am Donnerstag bekannt, dass sie die Zusammenarbeit mit der Vermittlungs-Organisation «Time Out» sistiert habe. Die Stadt Zürich hatte in letzter Zeit rund ein Dutzend Jugendliche über die private Organisation im Heim platziert.

Regelmässig geschlagen

Zudem wurde eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Bis Ende April soll eine Arbeitsgruppe einen Bericht erstellen, der die Auswahl der Einrichtungen, die Platzierungspraxis, Qualitätssicherung und - kontrolle analysieren soll.

Nach Angaben der spanischen Polizei vom Dienstag hatten die Erzieher im Heim bei Gerona im Nordosten Spaniens Jugendliche regelmässig geschlagen und stundenlang in Wildschweinkäfige gesperrt. Das Heim war ohne Genehmigung der spanischen Behörden eingerichtet worden.

(sda)