Junge Generation langweilt objektive Nachrichten

publiziert: Donnerstag, 5. Jul 2007 / 13:11 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Jul 2007 / 13:33 Uhr

London - Die britische Regulierungsbehörde Ofcom fordert die Lockerung bestehender Objektivitätsregelungen für TV-Nachrichten.

Das Internet lockt mehr Zuschauer als das Fernsehen.
Das Internet lockt mehr Zuschauer als das Fernsehen.
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Grund dafür ist offenbar der zunehmende Seherschwund bei jungen Leuten und Vertretern ethnischer Minderheiten. Diese Gruppen seien laut aktueller Studien häufig von den News-Sendungen gelangweilt bzw. fühlen sich nicht davon angesprochen, argumentiert die Ofcom.

Daher sollte es zumindest für kleinere und für Nischensender möglich werden, Nachrichtenformate anders und unabhängiger von den bestehenden Richtlinien zu präsentieren. Die Medienbehörde schlägt vor, eigenwilligere Berichte und mehr politisierte Nachrichtenkanäle einzuführen.

«Bei uns gilt das Privatfernsehgesetz, demnach die Fernsehnachrichten den Grundsätzen der Objektivität und Meinungsfreiheit zu entsprechen haben. Dabei geht es um Grundsätzliches, in der Gestaltung von Nachrichtensendungen ist aber niemand eingeschränkt», erklärt Sebastian Loudon von der von der österreichischen Rundfunkregulierungsbehörde RTR.

Breitere Meinungsvielfalt

Es sei schwer vorstellbar, dass jemand auf die Idee kommen könnte und sich gegen die Grundsätze der Objektivität stellt, fügt Loudon hinzu. In Grossbritannien hingegen glaubt die Medienaufsicht, eine Lockerung der bestehenden Regelungen würde zu einer breiteren Meinungsvielfalt führen und helfen, Seher zurückzugewinnen, die sich derzeit von der Homogenität der Nachrichten abgestossen fühlen.

Laut Ofcom werde es immer schwieriger die Objektivitätsrichtlinien durchzusetzen, während gleichzeitig immer mehr unkontrollierte Videoinhalte im Internet verbreitet werden, die von den Nutzern denselben Informationswert wie TV-Nachrichten besitzen.

Besonders ethnische Minderheiten

Mittlerweile sagen rund 50 Prozent der Jugendlichen in Grossbritannien, dass sie Fernsehnews nur noch dann konsumieren, wenn etwas sehr wichtiges passiert ist. Im Durchschnitt schauen sich die jungen Zuseher nur noch knapp 40 Stunden Nachrichtenprogramm innerhalb eines ganzen Jahres im Fernsehen an.

Trotz der Forderung nach einer Aufweichung der bestehenden Regelungen weist die Ofcom aber auch darauf hin, dass Objektivität besonders für öffentlich-rechtliche Sender wie die BBC weiterhin oberstes Gebot bleiben müsse. Und gerade diese TV-Stationen haben mit dem Seherschwund zu kämpfen und befinden sich unter immer grösserem wirtschaftlichem Druck.

Erst kürzlich zeigten Untersuchungen der Ofcom, dass besonders die ethnischen Minderheiten in Grossbritannien Kabelfernsehen bevorzugen und sich weniger als die Restbevölkerung von den öffentlich-rechtlichen Sendern angesprochen fühlen.

(tri/pte)

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