Pro Juventute setzt sich ein

Kampagne für mehr Freiraum für Kinder

publiziert: Mittwoch, 21. Okt 2015 / 16:30 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 22. Okt 2015 / 00:27 Uhr
Kinder sollen die Möglichkeit haben, draussen zu spielen.
Kinder sollen die Möglichkeit haben, draussen zu spielen.

Bern - Vier von zehn Kindern haben gemäss einer Studie in ihrem Wohnumfeld keine Möglichkeit zum unbeaufbesichtigten Spielen im Freien. Pro Juventute hat deshalb am Mittwoch die nationale Kinderkampagne «Freiraum - mehr Platz für Kinder» lanciert.

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Die Studie wurde in Deutschland durchgeführt, doch gemäss Erfahrungswerten sei die Situation in der Schweiz die gleiche, schreibt die Kinder- und Jugendorganisation in einer Medienmitteilung. Orte, an denen sich Kinder austoben könnten, würden wegen der städtischen Verdichtung des Wohnraums, der Zunahme des Verkehrs und einem zunehmenden Sicherheitsbedürfnis immer rarer.

Schwerwiegende Konsequenzen

Der Zugang für Kinder zum öffentlichen Raum sei oft verboten, viele Spiel- oder Schulhofplätze gesperrt und in der Ortsplanung der Gemeinden gingen die Bedürfnisse der Kinder vergessen. Vor allem für Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die nicht die Möglichkeit hätten, im eigenen Garten zu spielen, sei das fatal.

Die Konsequenzen dieses Mangels würden in der Öffentlichkeit oft unterschätzt. Denn Kinder könnten ihr Selbstwert- und Mitgefühl, ihre Wahrnehmungs- und Konfliktfähigkeit sowie ihre Ausdauer und Beweglichkeit nur dann entwickeln, «wenn sie den Freiraum erhalten, draussen zu spielen und ihre eigenen Erfahrungen zu machen», sagt Sven Goebel, Bereichsleiter Freiraum und Partizipation bei Pro Juventute, dazu.

Bereits heute sei ein Fünftel aller Schulkinder in der Schweiz übergewichtig. Viele hätten Mühe, einen Ball zu fangen, auf einer Mauer zu balancieren oder auf einen Baum zu klettern. Und genau diese motorischen Defizite seien in 77 Prozent der Fälle der Grund für Unfälle von Kindern.

Pro Juventute fordert das Recht von Kinder auf freies Spiel ein, das im Artikel 21 der Kinderrechtskonvention verankert ist. Dazu brauche es Platz im öffentlichen Raum und eine kindergerechte Planung, Gestaltung und Pflege dieser Räume. Denn «wichtige Lektionen des Lebens lernen Kinder nicht im Klassenzimmer, sondern draussen auf dem Pausenplatz und auf dem Schulweg», wird Pro Juventute-Direktor Robert Schmuki in der Mitteilung zitiert.

Schnitzeljagd durch die Schweiz

Um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren hat Pro Juventute am Mittwoch zusammen mit zahlreichen Kinder aus allen Kantonen vom Bundesplatz in Bern aus eine Schnitzeljagd durch die ganze Schweiz gestartet. Diese soll die Kinder zu kinderfreundlichen Plätzen im öffentlichen Raum führen.

Teil der Kampagne ist auch die kostenlose Kinder-App «Mehr Platz für dich». Damit können Kinder ihre Umgebung draussen entdecken und Spielplätze selber bewerten. Ziel sei eine Schweizerkarte, die dann Kindern, Eltern und Betreuungspersonen als Informationsquelle für kinderfreundliche Orte diene.

(bg/sda)

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