Kampf um Sozialwerke

publiziert: Mittwoch, 17. Nov 2004 / 20:44 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Nov 2004 / 22:09 Uhr

Zürich - Die finanzielle Situation der Sozialwerke des Zürcher Obdachlosen-Pfarrers Ernst Sieber ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Diese Meinung vertritt der Stiftungsrat der Sozialwerke.

Obdachlosen-Pfarrer Ernst Sieber.
Obdachlosen-Pfarrer Ernst Sieber.
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Wir sind nicht verschuldet, haben aber einen Liquiditätsengpass von rund zwei Millionen Franken, erklärte Stiftungsrat Paul Wellauer gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Rechnungen könnten im Moment nur mit Verzug bezahlt werden.

Ausstehend seien insbesondere die Bezahlung von AHV- und Pensionskassenbeiträgen für die Angestellten der Sozialwerke. Dabei handelt es sich laut Wellauer um rund 330 000 Franken respektive über 1 Million Franken. Seit Mai wurden an die AHV und die Pensionskasse je 200 000 Franken überwiesen.

Weil auch andere Gläubiger, etwa für Medikamentenlieferungen, berücksichtigt werden müssten, sind wir ans Limit gekommen, sagte der Stiftungsrat. Über das Geschäftsergebnis 2004 wollte Wellauer keine Prognose machen, zumal noch einige Unsicherheiten bestehen.

Unter anderem ist noch offen, ob das Sozialamt des Kantons Zürich einen Betrag von 460 000 an die Sozialwerke ausrichtet. Auch dürften die medizinischen Kosten der Krankenstation Sunne-Egge in Zürich um mehrere 100 000 Franken höher als budgetiert ausfallen.

Ende der nächsten Woche will der Stiftungsrat von Siebers Sozialwerken einen Sanierungsplan präsentieren. Bis dahin müssen weitere Gespräche mit Behörden und Gläubigern geführt werden. Dann sollen auch detailliertere Geschäftszahlen vorgelegt werden.

Pfarrer Ernst Sieber kämpft an der Front um die Existenz seiner Sozialwerke. Er tut dies, indem er auf die Notwendigkeit seiner Einrichtungen hinweist. Etwa am Beispiel des Pfuusbusses in der Stadt Zürich, dessen Angebot sogar erweitert worden ist.

Der Pfuusbus ist ein Sattelschlepper, den Sieber in einen Ort der Geborgenheit umfunktioniert hat. Menschen, die sonst im Freien übernachten müssten, erhalten dort im Winter einen Schlafplatz.

Ich kann nicht dulden, dass jemand erfriert, begründete der 77-jährige Pfarrer sein unermüdliches Wirken. Ausserdem koste das Angebot des Pfuusbusses dank Freiwilligenarbeit fast nichts. Der Pfuusbus ist eines der Frontprojekte der Sozialwerke. Daneben gibt es mehrere Einrichtungen, wie etwa Stationen oder Räume.

(bsk/sda)

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