Kampf um Sympathie wird immer schwieriger

publiziert: Montag, 31. Mrz 2003 / 07:11 Uhr / aktualisiert: Montag, 31. Mrz 2003 / 10:38 Uhr

Washington - Zwei Wochen nach Kriegsbeginn stellt Bagdad mit seiner Guerilla-Taktik die USA und Grossbritannien vor ein Problem. Das Ziel, Verluste unter der Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten, ist für die Alliierten kaum mehr erreichbar.

Britischer Soldat und zwei Iraker betrachten abgeworfene US-Flugblätter.
Britischer Soldat und zwei Iraker betrachten abgeworfene US-Flugblätter.
Washington will der erhofften Demokratisierung Iraks und der gesamten Nahost-Region nicht durch Hass auf die "Befreier" den Boden entziehen. Auch um die Sympathie der Iraker zu gewinnen, vergisst US-Präsident George W. Bush in keiner Rede, auf einen grossen Unterschied der Kriegsparteien hinzuweisen.

Während die US-geführten Soldaten der irakischen Bevölkerung Respekt zollten und Menschenleben schonten, begingen die Anhänger des Regimes in Bagdad Mal um Mal kriminelle Taten.

Härter und aggressiver?

Doch bei jeder Aktion durch Zivilisten oder als Zivilisten getarnte Kämpfer, je nach Lesart, wächst an der Front die Versuchung, hart zurückzuschlagen. Der unerwartete Widerstand hat offenbar einige Offiziere und Ex-Militärs schon zu der Forderung veranlasst, aggressivere Luftangriffe zu fliegen.

Reporter der "New York Times" berichteten, dass die Marineinfanterie bereits weniger Sorgfalt walten lasse. So würde auch auf Gruppen von Frauen und Kindern geschossen, wenn sich irakische Soldaten darin versteckten.

Andere Offiziere gäben die Order aus, falls nötig militärische Ziele auch dann anzugreifen, wenn sie sich in Schulen oder Wohngebäuden befänden.

Offiziell keine Änderung

Offiziell wird eine Änderung der Taktik kategorisch verneint. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld unterstreicht, die Zurückhaltung sei kein Zeichen der Schwäche. Das Gegenteil sei richtig: "Wegen unserer Siegesgewissheit glauben wir, dass wir das Regime beseitigen und unschuldiges Leben schonen können."

Je länger der Krieg dauert und je mehr Raketen oder Bomben in Wohngebieten landen sollten, desto problematischer dürfte aber die Lage für die Angreifer werden.

Militärisch sei eine Niederlage Saddam Husseins nur eine Frage der Zeit, sagte der konservative US-Kolumnist Patrick Buchanan im Fernsehen. "Politisch wird er weltweit gewinnen, desto mehr Tage verstreichen, desto mehr die US-geführten Streitkräfte Bagdad zermalmen und desto mehr Zivilisten wir töten", sagte er.

Ohnehin keine Sympathien

Einer der vom Pentagon als "Armsessel-Generäle" verspotteten Ex-Offiziere sagte, die Amerikaner besässen in Irak und im Nahen Osten ohnehin keine Sympathien. Daher solle man erst einmal möglichst schnell siegen und dann die Menschen durch Taten gewinnen.

Andere warnten, ein härteres Vorgehen würde das Regieren in Irak nach dem Ende des Krieges ungleich schwerer machen. Während des Krieges von heute dürfe der Friede von morgen nicht aus den Augen verloren werden.

(bsk/sda)

 
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