Kampf um WM-Selektion

publiziert: Donnerstag, 7. Jul 2005 / 00:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Jul 2005 / 23:46 Uhr

Beim Weltcupfinal auf dem Luzerner Rotsee geht es ab heute Freitag bis am Sonntag für einige der zehn teilnehmenden Schweizer Boote auch um die WM-Selektion. Die Titelkämpfe finden Ende August im japanischen Gifu statt.

Für André Vonarburg kommt es am Wochenende bereits zum Saison-Höhepunkt.
Für André Vonarburg kommt es am Wochenende bereits zum Saison-Höhepunkt.
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Insgesamt 42 Länder entsenden rund 750 Athleten an die dritte und entscheidende Weltcup-Regatta auf dem "Göttersee". Nach Eton (Gb) und München geht es nun in Luzern um den Weltcup-Gesamtsieg in den einzelnen Bootsklassen und in der Nationenwertung, die von Deutschland vor Grossbritannien und Italien angeführt wird. Bei der Hauptprobe für die WM in sieben Wochen in Asien wird erstmals auch ein Preisgeld von insgesamt 60 000 Franken ausgeschüttet.

Die Weltcupsaison ist geprägt vom traditionellen Umbruch im nacholympischen Jahr und lebte in den ersten beiden Regatten von einer grossen Experimentierfreudigkeit in diversen Bootsklassen. Neue Hierarchien sind entstanden und müssen nun im letzten Rennen vor den Titelkämpfen gefestigt werden. Mit Ausnahme der USA sind auf dem Rotsee alle Crews am Start, die sich Ende August in Gifu Medaillenhoffnungen machen dürfen.

WM-Selektion am Sonntagabend

Keine Medaillenhoffungen hegen allerdings die Schweizer, die vom Schweizerischen Ruderverband (SRV) in ungewöhnlich grosser Zahl -- zehn Boote -- auf den Rotsee delegiert wurden. Für einen Teil von ihnen geht es vielmehr darum, sich überhaupt für die Weltmeisterschaft qualifizieren zu können.

Direkt im Anschluss an die Rennen in Luzern nimmt der SRV die Selektionen vor, weil schon am anderen Tag die Boote für den Transport nach Japan verschifft werden müssen. Als Selektionskriterium gilt die realistische Möglichkeit, sich an der WM in der ersten Ranglistenhälfte oder bei grossen Teilnehmerfeldern unter den besten 9 klassieren zu können.

Saison-Höhepunkt für Vonarburg

Einer, der dieses Kriterium mühelos erfüllen würde, ist André Vonarburg. Er wird aber aus Studiengründen nicht nach Japan reisen. Für den Sempacher kommt es am Wochenende daher bereits zum Saison-Höhepunkt. Der Skiffier will in seinem Heimrennen den Beweis antreten, dass er sich der Weltspitze nach Rang 11 bei der WM 2003 in Mailand und dem 8. Platz bei den Olympischen Spielen in Athen einen weiteren Schritt genähert hat.

Vonarburg musste in Eton (7. Platz) und München (6.) allerdings erkennen, dass zur bekannten Konkurrenz um Olympiasieger Olaf Tufte (No), dem Deutschen Marcel Hacker, Iztok Cop (Sln) und Vaclav Chalupa (Tsch) neue Gegner hinzugekommen sind.

Der Tscheche Ondrej Synek hat aus dem Doppelzweier in den Skiff gewechselt und gewann auf Anhieb den Weltcup-Auftakt in Eton. Der Neuseeländer Mahe Drysdale, der in Athen im Vierer-ohne auf den fünften Platz ruderte, schob sich in München noch vor Synek auf den zweiten Platz hinter Hacker.

Hoffnung für Stofer und Gremaud

Die grössten Hoffnungen auf eine WM-Selektion dürfen sich Florian Stofer und Olivier Gremaud im schweren Doppelzweier sowie Lea Fluri im Leichtgewichts-Skiff machen. Stofer/Gremaud belegten heuer die Weltcup-Plätze 4 und 9, Fluri fuhr gar zweimal in den A-Final (5. und 6. Platz). Wenn sie auf dem Rotsee nicht völlig versagen, werden sie die Reise nach Japan buchen dürfen.

Ein weiteres WM-Ticket könnte an den Riemen-Vierer der Männer mit Stephan Koller, Roland Altenburger, Alain Marfurt und Remo Süess gehen. Die gemischte Crew aus Baden, Zürich und Luzern fuhr in Eton auf den 8. Platz und war auch in München gut unterwegs, ehe Schlagmann Koller einen Schwächeanfall erlitt und das Boot aus dem Wettbewerb genommen werden musste.

Spannende Achter-Entscheidung

Höhepunkt auf dem Rotsee wird am Sonntag die abschliessende Entscheidung im Männer-Achter sein. In der Weltcup-Zwischenwertung liegen Italien und Deutschland praktisch gleichauf. Das europäische Prestige-Duell könnte aber durch den australischen Achter empfindlich gestört werden. Die Olympia-Dritten von Athen starten heuer erstmals in Europa.

Attraktiv ist auch das Rahmenprogramm an der Ruderwelt Luzern. In einem Legenden-Rennen der humanitären Aktion "Right to Play" starten zahlreiche Olympiasieger, Weltmeister und Medaillengewinner, die insgesamt über 100 Medaillen gewonnen haben, in zwei Zwölferbooten zum Duell der alten Meister. Auch das Rennen der Städteachter zwischen sieben Juniorencrews aus Deutschland, Italien und der Schweiz verspricht eine spannende Leistungsschau.

Gratis-Eintritt am Finaltag

Dank der Luzerner Elektrotechfirma Frey+Cie. können die Finalrennen am Sonntag mit Ausnahme der Tribüne auf dem ganzen Weltcupareal gratis mitverfolgt werden.

Programm Freitag, 8. Juli: Vorläufe ab 09.00 Uhr, Hoffnungsläufe ab 15.30 Uhr.

Samstag, 9. Juli: Hoffnungsläufe und C-/D-/E-Finals ab 9.30 Uhr, Halbfinals ab 11.00 Uhr und ab 14.00 Uhr, B-Finals ab 17.20 Uhr.

Sonntag, 10. Juli: B-Finals ab 08.00 Uhr, A-Finals in den nichtolympischen Bootsklassen ab 09.10 Uhr, A-Finals in den olympischen Bootsklassen ab 11.00 Uhr (Skiff und Zweier ohne) und ab 13.30 Uhr (Doppelzweier, Vierer ohne, Doppelvierer, Achter).

Schweizer Aufgebot
Olympische Bootsklassen. Offene Kategorie. Männer. Skiff: André Vonarburg (SC Sempach). -- Doppelzweier: Florian Stofer/Olivier Gremaud (SC Sempach/SC Zürich) und Reto Niedermann/Roman Ottiger (SC Wädenswil/RC Reuss Luzern). -- Zweier ohne: Lukas Wernas/Marian Kupferschmidt (SC Luzern/SC Zürich). -- Vierer ohne: Stephan Koller/Roland Altenburger/Alain Marfurt/Remo Süess (RC Baden/GC Zürich/RC Reuss Luzern/RC Reuss Luzern).

Nichtolympische Bootsklassen. Leichtgewicht. Männer. Skiff: Tim Eichmann (SC Rorschach) und Frédéric Hanselmann (Lausanne Sports). -- Doppelvierer: Mario Gyr/Marco Senn/Ivo von Büren/Oliver Angehrn (SC Luzern/SC Zürich/SC Zürich/GC Zürich). -- Frauen. Skiff: Lea Fluri (SC Biel) und Nora Fiechter (RC Blauweiss Basel).

(bert/Si)

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