Livingstone kündigt Kandidatur für Bürgermeisterwahl in London an

Kampfwahl in eigenen Labour-Reihen um Londons Bürgermeisteramt

publiziert: Montag, 6. Mrz 2000 / 17:36 Uhr

London - Gegen den Widerstand seiner Partei hat der britische Labour-Politiker Ken Livingstone seine Kandidatur für das Amt des Londoner Bürgermeisters angekündigt.

Ken Livingstone werde sich als Unabhängiger aufstellen lassen, sagte Livingstone am Montag. Mit seiner Ankündigung, gegen den von Premierminister Tony Blair in der Partei durchgesetzten offiziellen Kandidaten Frank Dobson anzutreten, nimmt Livingstone den Ausschluss aus der Labour-Partei bewusst in Kauf. Livingstone ist seit 31 Jahren Labour-Mitglied. Allen bisherigen Meinungsumfragen zufolge hat er beste Chancen, gewählt zu werden. Der Urnengang findet am 4. Mai statt. Heftige Reaktionen Seine Ankündigung, sich als unabhängiger Kandidat zu bewerben, löste in der Labour-Partei heftige Reaktionen aus. «Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Livingstone ein Desaster für London wäre», sagte Premierminister Blair. Er hatte schon bei der internen Kandidatenkür der Partei klar gemacht, dass er Livingstone als einen Kandidaten der Partei-Linken nicht akzeptieren würde. Dobson erklärte seinerseits, nun könne die «richtige Debatte» beginnen, nun könne er mit Livingstone über Politik streiten -«über Arbeitsplätze, Kriminalität, Verkehr und Kens katastrophale Politik für London». Die konservativen Tories gehen nach dem skandalträchtigen Rücktritt ihres ursprünglichen Kandidaten, des Bestsellerautors Jeffrey Archer, mit Ex-Minister Steve Norris in die Entscheidung. Er sagte am Montag im Fernsehsender SkyNews: «Wir sind entzückt. Das ist der Beweis, dass es einen Gott gibt und dass er ein Tory sein muss.» Für die Liberaldemokraten geht Susan Kramer ins Rennen. Manipulationsvorwürfe In der Labour-Partei hatte Livingstone 74 000 Stimmen für seine Kandidatur bekommen, Dobson 24 000. Dennoch wurde Dobson Kandidat, weil die Parteibasis nur einen Drittel der Stimmen hat. Die andern beiden Drittel wurden als Blockstimmen von Gewerkschaften und Mandatsträgern überwiegend für Blairs Wunschkandidaten abgegeben wurden.

Der Vorwurf, Livingstone sei durch eine ungerechte Manipulation des Nominierungsverfahrens ausgeschlossen worden, wurde in den britischen Medien aller politischer Richtungen erhoben, nachdem am 20. Februar die Nominierung Dobsons verkündet wurde. Damit begründete Livingstone auch, warum er trotz früherer gegenteiliger Versicherungen doch als unabhängiger Kandidat antrete: «Ich bin gezwungen worden, zwischen der Partei, die ich liebe, und der Verteidigung der demokratischen Rechte der Londoner zu wählen.»

Der «Rote Ken»
Livingstone war von 1981 bis 1984 Chef der damaligen Londoner Stadtverwaltung (Greater London Council) und wurde seither als «Roter Ken» bezeichnet. Seine Politik hatte Margaret Thatcher veranlasst, die Stadtverwaltung aufzulösen. Livingstone hat sich seither bemüht, das Image eines extrem linken Politikers loszuwerden. Er widersetzt sich unter anderem der von der Regierung Blair geplanten Teilprivatisierung der Londoner U- Bahn.

(sda)

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