Kanadische Behörden bestätigen ersten BSE-Fall in Nordamerika

publiziert: Mittwoch, 21. Mai 2003 / 08:58 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 21. Mai 2003 / 12:26 Uhr

Montreal - In Nordamerika ist erstmals ein Fall der Rinderseuche BSE bekannt geworden. In der westkanadischen Provinz Alberta sei ein Tier an der Krankheit gestorben, bestätigten die Behörden.

90 Prozent des kanadischen Exportfleisches geht in die USA.
90 Prozent des kanadischen Exportfleisches geht in die USA.
Das Rind sei bereits im Januar verendet, getestet wurde es den Angaben zufolge aber erst am Freitag. Die Chefin des Landwirtschaftsressorts der Provinz Alberta, Shirley McClellan, betonte, dass das Fleisch des betroffenen Tieres nicht in den Handel gelangt sei.

Die Herde sei nach Bekanntwerden des Verdachts unter Quarantäne gestellt worden. Es sei unklar, wie die bislang vor allem in Europa verbreitete Krankheit nach Nordamerika gelangen konnte.

Die USA, Südkorea und Japan verhängten umgehend ein vorläufiges Einfuhrverbot für kanadisches Rindfleisch. Die Schweiz sieht hingegen keine Gründe für ein Verbot.

Ein Team von US-Experten wurde in das Nachbarland entsandt, wie Landwirtschaftsministerin Ann Veneman sagte. Die vorliegenden Informationen deuteten darauf hin, dass für die Gesundheit der US-Bürger nur ein geringes Risiko bestehe. Auch die Gefahr einer Ansteckung anderer Tiere sei gering.

Auch die Märkte reagierten. Terminkontrakte auf Rindfleisch gaben deutlich nach, auch die Aktien der Schnellrestaurantkette McDonald´s verloren an Wert.

Kanada ist der weltweit drittgrösste Rindfleischexporteur; der Sektor gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Nach kanadischen Statistiken hat Kanada im vergangenen Jahr 575 000 Tonnen Rindfleisch erxportiert, 90 Prozent davon gingen in die USA.

(bsk/sda)

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