Kannibale von Rotenburg ist schuldfähig

publiziert: Montag, 19. Jan 2004 / 17:38 Uhr

Kassel - Der so genannte Kannibale von Rotenburg ist nach Einschätzung eines sexualwissenschaftlichen Gutachters voll schuldfähig.

Rotenburg an der Fulda war Schauplatz der Tat. (Bild: Archiv)
Rotenburg an der Fulda war Schauplatz der Tat. (Bild: Archiv)
Nach gängigen psychologischen Mustern lasse sich seine schwere seelische Abartigkeit nicht als Krankheit klassifizieren, sagte der Sexualmediziner Klaus Beier vor dem Kasseler Landgericht.

Eine intensive Bindung habe der wegen Mordes angeklagte 42-Jährige zwar wegen seiner erheblich gestörten Bindungsfähigkeit nur erleben können, wenn er sich einen Mann einverleibt.

Im Kern sei der Angeklagte ein normaler und intelligenter Mann, erklärte der Sexualwissenschaftler von der Berliner Humboldt-Universität. Er habe keinerlei Anzeichen für Gemütseintrübungen oder gar Depressionen entdeckt und auch nie einen Hinweis auf Denk- oder Auffassungsstörungen gefunden.

Der wegen Mordes Angeklagte habe aber schon vor seiner Pubertät in einer Art Nebenrealität gesteckt. Seine Schlachtfantasien hätten sich dann während der Pubertät mit sexueller Erregung verbunden.

Der 42-Jährige hatte vor Gericht gestanden, in der Nacht zum 10. März 2001 in seinem Haus in Rotenburg-Wüstefeld einem 43-jährigen Diplomingenieur aus Berlin vor laufender Videokamera den Penis abgeschnitten, ihn erstochen, wie ein Schlachttier ausgenommen und sein Fleisch später teilweise gegessen zu haben.

Vor allem sei es dem Angeklagten um die Bindungszufriedenheit gegangen, um Akzeptanz, Nähe und Geborgenheit, sagte der Gutachter. Für sein Opfer dagegen sei der Tod wegen schwerer Schuldgefühle die finale Verwirklichung gewesen.

Das Opfer habe masochistische Fantasien gehabt, bis hin zum Zerfleischen bei lebendigem Leibe. Damit habe er eine vermeintliche Schuld für den frühen Tod seiner Mutter sühnen wollen.

Der Prozess wird am Freitag mit einem psychiatrisch-psychologischen Gutachten fortgesetzt. Nach den Plädoyers am kommenden Montag soll nach bisheriger Planung am Freitag nächste Woche das Urteil verkündet werden.

(bert/sda)

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