Der Kanton Zürich zahlt künftig jährlich 70 Millionen Franken
mehr und muss Nachzahlungen von etwa 280 Millionen Franken
vornehmen, wie Finanzdirektor Christian Huber am Mittwochnachmittag
an einer Medienkonferenz erklärte. Es seien nicht Lohnverhandlungen
geführt, sondern eine Diskriminierung behoben worden, betonte er.
Gesundheitsdirektorin Verena Diener sprach von einem «Meilenstein
in der Geschichte des Kantons und der Frauen».
Verwaltungsgericht verlangte Neueinstufung
Das kantonale Verwaltungsgericht hatte in einem Urteil vom
22. Januar festgestellt, dass Krankenschwestern, Physio- und
Ergotherapeutinnen sowie Berufsschullehrerinnen für Krankenpflege
bei der Besoldungsrevision von 1991 diskriminierend eingereiht
worden waren. Sie hätten gegen den Grundsatz «gleicher Lohn für
gleichwertige Arbeit» verstossen.
Das Ziel der Gleichstellung sei mit der neuen Einstufung noch
nicht vollständig erreicht, betonten Vertreterinnen der
Klägerinnen. Sie sprachen von einer «Annäherung an die
Gleichstellung».
Abwanderung aus Pflegeberufen stoppen
Der Kanton Zürich liege nun bei den vier Berufsgruppen bezüglich
Löhne schweizweit in der Spitzengruppe, sagte Huber. Dies werde
mithelfen, die Personalsituation bei den Spitälern zu entschärfen.
Die Abwanderung aus den Pflegeberufen werde nun hoffentlich
gestoppt, meinte Diener. Sie gab allerdings zu bedenken, dass nicht
nur die Löhne an der Spitze lägen, sondern auch die
Lebenshaltungskosten in Zürich.
(kil/sda)