Kapruner Gletscherbahn weist Vorwürfe zurück

«Ich habe alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht», sagte Firmenchef Manfred Müller vor dem Salzburger Landesgericht. Er habe sich beim Bau der Bahn auf die Kompetenz der Hersteller verlassen. Auch das Wiener Verkehrsministerium habe den Umbau der Standseilbahn Mitte der 90er Jahre genehmigt und keine Bedenken geäussert.

Auf Nachfrage der Staatsanwaltschaft räumte der technische Direktor der Gletscherbahn Kaprun AG ein, dass es keine besonderen Brandschutzvorkehrungen gegeben habe. «An einen Brand haben wir nicht gedacht», gestand Müller.

Das defekte und für Fahrzeuge ausdrücklich nicht geeignete Gerät hat nach Überzeugung der Anklage Hydrauliköl entzündet, das aus einer undichten Bremsleitung auslief. Daher wirft die Staatsanwaltschaft den Betreibern Schlamperei vor.

Hohe Haftstrafen müssen die 16 Angeklagten bei dem Prozess nicht fürchten. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen «fahrlässigen Herbeiführens einer Feuersbrunst» und «fahrlässigen Herbeiführens einer Gemeingefahr» erhoben. Darauf stehen in Österreich maximal fünf Jahre Haft.

(eh/sda)