Drohung wegen geplanter Verhaftung

Karadzic-Anhänger drohen der SFOR mit Widerstand

publiziert: Dienstag, 5. Mrz 2002 / 15:42 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 5. Mrz 2002 / 23:18 Uhr

Sarajevo - Anhänger von Radovan Karadzic, dem wegen Kriegsverbrechen gesuchten früheren bosnischen Serbenführer, haben der NATO einen erbitterten Widerstand gegen seine geplante Festnahme angedroht.

Ex-Serbenführer Radovan Karadzic: Seine Anhänger drohen mit erbittertem Widerstand.
Ex-Serbenführer Radovan Karadzic: Seine Anhänger drohen mit erbittertem Widerstand.
«Wir werden Radovan verteidigen, bis wir sterben», heisst es auf Plakaten mit dem Bild des untergetauchten Politikers, die in der ostbosnischen Serbenhochburg Foca aufgetaucht sind. In mehreren von Serben kontrollierten Städten wurden bei Demonstrationen tausender Karadzic-Sympathisanten Drohungen gegen die Friedenstruppe SFOR laut.

In der Region im Südosten Bosniens hatte die multinationale Bosnien-Truppe zwei Mal vergeblich versucht, Karadzic festzunehmen. Der 56 Jahre alte ehemalige Präsident der bosnischen Serbenrepublik ist seit 1995 vom UNO-Tribunal wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstössen gegen das Kriegsvölkerrecht angeklagt.

Die NATO hat keinerlei Hinweise auf einen Verrat ihrer Aktion zur Festnahme des bosnischen Serben-Führers.

Bereits am Montagabend hatte NATO-Generalsekretär Robertson die Darstellung zurückgewiesen, dass ein französischer Offizier einen Vertrauten von Karadzic über Funktelefon auf den Festnahmeversuch vom vergangenen Donnerstag hingewiesen habe.

(kil/sda)

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