Karsai lässt inhaftierte Taliban überprüfen

publiziert: Sonntag, 6. Jun 2010 / 15:39 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 6. Jun 2010 / 18:20 Uhr
In einem Dekret wies Karsai das Justizministerium an, Häftlinge freizulassen, wenn sich der Verdacht gegen sie nicht erhärten lasse.
In einem Dekret wies Karsai das Justizministerium an, Häftlinge freizulassen, wenn sich der Verdacht gegen sie nicht erhärten lasse.

Kabul - Vier Tage nach den Taliban-Anschlägen zum Auftakt der «Friedens-Dschirga» in Afghanistan sind Innenminister und Geheimdienstchef des Landes zurückgetreten. Präsident Hamid Karsai lässt die Haftgründe für mutmassliche Taliban-Kämpfer überprüfen.

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Wie der Präsidentenpalast in Kabul mitteilte, übernehmen Innenminister Mohammad Hanif Atmar und Geheimdienstchef Amrullah Salah damit die Verantwortung dafür, dass es den Sicherheitskräften nicht gelungen war, am vergangenen Mittwoch Angriffe auf die Ratsversammlung zu verhindern.

Schusswechsel bei Eröffnungsrede

Während der Eröffnungsrede von Präsident Hamid Karsai am Mittwoch war etwa 150 Meter neben dem Versammlungszelt mit mehr als 1600 Delegierten eine Rakete eingeschlagen. Später hatten sich Sicherheitskräfte und Aufständische heftige Schusswechsel in der Hauptstadt geliefert. Delegierte oder Zivilisten waren jedoch nicht zu Schaden gekommen.

Als Nachfolger von Atmar wird der bisherige Vize-Innenminister General Muneer Mangal vorgeschlagen, die Führung des Geheimdienstes NDS soll der bisherige Vize Ibrahim Speenzada übernehmen. Das Parlament muss der Ernennung der beiden Männer noch zustimmen.

«Friedens-Dschirga»

Karsai reagierte unterdessen auf die Beschlüsse der Dschirga und verfügte eine Untersuchung aller Verfahren gegen inhaftierte Taliban-Kämpfer. In einem Dekret wies der Präsident das Justizministerium an, Häftlinge freizulassen, wenn sich der Verdacht gegen sie nicht erhärten lasse.

Die Untersuchung geschieht in Reaktion auf die Empfehlung der Abschlussresolution der «Friedens-Dschirga».

Unklar ist, ob auch Häftlinge in Gefängnissen unter US-Kontrolle betroffen sind. Allein auf dem Militärstützpunkt Bagram werden hunderte mutmassliche Aufständische festgehalten.

Das Blutvergiessen ging derweil unvermindert weiter. Im Süden und Osten Afghanistans wurden fünf NATO-Soldaten getötet.

(fest/sda)

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