Katrina and the Waves

publiziert: Montag, 29. Aug 2005 / 11:12 Uhr

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Eigentlich hätte sich New Orleans nie vor einer gute-Laune-Pop-Band fürchten müssen... Aber diese Katrina ist von einem anderem Kaliber. Ein Hurricane der Stärke 4, Windgeschwindigkeiten die im Bereich von 260 km/h liegen. Eine Flutwelle, die droht, alle Dämme und Kanäle zu überwinden. Regenfälle drohen, die jene, welche die Innerschweiz eben überflutet haben, wie einen lauen Schauer scheinen lassen– es wird mit ca. 35 cm Regen gerechnet!

Dabei hat dieser Hurricane ganz unauffällig begonnen, ein Tropentief unter vielen. Doch dann entwickelte sich daraus – immer am obersten Limit der Vorhersagen der Meteorologen – ein wahrer Supersturm. Verschiedene Zufälle pumpten noch mehr Energie in den Sturm. Ein Gebiet mit sehr warmem Wasser, über das der Sturm hinwegzog, liess die Alpträume von Katastrophen-Experten wahr werden.

Hunderttausende flüchten von der Küste landeinwärts, derweil der Sturm jeden Moment eintreffen kann. Die Katastrophe scheint unausweichlich.

Ein Unwetter scheint das nächste an einem anderen Ort abzulösen. Ohne gross in die Archive zu gehen, fallen einem für dieses Jahr die Flutkatastrophen in Rumänien und der Ukraine, die Rekordkälte in Mitteleuropa, die Überschwemmungen und Erdrutsche in der Schweiz und Österreich, die Dürre auf der iberischen Halbinsel, Schneestürme in Südfrankreich wie an der Adriaküste und nun Hurricane Katrina ein.

So wird allenthalben darüber gesprochen, dass das Wetter offensichtlich verrückt Spiele. Das ist natürlich Blödsinn. Das Wetter spielt überhaupt nicht. Wettererscheinungen sind physikalische Systeme die nach festen Regeln funktionieren. Ein Wirbelsturm oder ein Tiefdruckgebiet ist dabei ein System, dass Energiedifferenzen durch eine zeitweilige Selbstorganisation abbaut, bevor es wieder zerfällt. In der Physik nennt man dies Entropie. Die Grösse und Gewalt dieser Systeme hängt dabei vor allem von der Energiedifferenz ab, die besteht und die überbrückt werden will.

Je wärmer – ziemlich sicher auch durch den Treibhauseffekt – dabei die Erd- und speziell die Wasseroberfläche werden, desto grösser das Temperaturgefälle zu den oberen Atmosphäreschichten, desto grösser und gewaltiger sind die Systeme, sind die verdunsteten Wassermassen und in der Folge die Sturmstärken und Niederschlagsmassen.

Je mehr Sonnenenergie also durch die Atmosphäre zurückgehalten und in den irdischen Wetterkreislauf eingespiesen wird, desto extremer werden die Tiefs und die Stürme werden. Wenn sich irgendwo Inseln in dieser entropischen Energienivellierungsmaschine bilden, verheisst dies aber auch nichts gutes: Extrem stabiles Wetter wie in Portugal kann Trockenheit und Dürre bedeuten, allenfalls sogar Versteppung und Verwüstung von fruchtbarem Land.

Die Physik des Wetters erscheint einem von nahem chaotisch und unberechenbar, doch sie folgt den genau gleichen Regeln wie Wasser in einem Wasserkocher. Die Menschheit hat die Hitze auf gedreht und niemand macht momentan Anstalten, den Regler zurück zu drehen. Man sollte sich daher nicht wundern, wenn das Wasser mal überkocht oder Katrina eine Überraschungstournee ansetzt.

(Patrik Etschmayer/news.ch)

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