US-Gericht sieht keinen Grund

Kein DNA-Test für Todeskandidaten

publiziert: Freitag, 4. Nov 2011 / 07:36 Uhr
Keine Gnade vor Gericht.
Keine Gnade vor Gericht.

Washington - Ein US-Gericht hat einem zum Tode verurteilten Häftling sechs Tage vor seinem Hinrichtungstermin DNA-Tests verweigert, mit denen er seine Unschuld beweisen will. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass DNA-Tests den Todeskandidaten Hank Skinner entlasten könnten.

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Damit begründete das Bundesbezirksgericht in Texas seine Entscheidung. Skinners Anwalt Robert Owen sagte, sein Mandant sei «tief enttäuscht», zugleich aber voller Hoffnung, weil er das Urteil anfechten werde.

Ein Geschworenengericht in Texas hatte Skinner 1995 des dreifachen Mordes für schuldig befunden. Er soll am Silvestertag 1993 seine damalige Freundin und deren 20 und 22 Jahre alten Söhne in ihrem Haus getötet haben.

Skinner gibt zu, zur Tatzeit im Haus gewesen zu sein, bestreitet aber bis heute die Tat. Die von ihm geforderten Gentests an Beweismitteln vom Tatort hat die texanische Justiz seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder abgelehnt.

Im März hatte der Oberste Gerichtshof der USA dem 49-jährigen Skinner Recht gegeben und geurteilt, dass er gegen die Entscheidung der Justiz in Texas vorgehen könne. Im Jahr 2010 war die Vollstreckung des Todesurteils durch das Oberste US-Gericht weniger als eine Stunde vor der Hinrichtung ausgesetzt worden.

Keine Intervention von Rick Perry

In der vergangenen Woche hatte eine Gruppe von US-Politikern, Staatsanwälten und Richtern den texanischen Gouverneur Rick Perry aufgefordert, die Hinrichtung auszusetzen, um DNA-Tests zu ermöglichen.

Perry, ultrakonservativer Bewerber der Republikanischen Partei um die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November 2012, ist ein entschiedener Verfechter der Todesstrafe.

Der Journalistik-Professor der Northwestern University, David Protess, hat mit Studierenden den Fall Skinner im «Projekt Unschuld» über Jahre untersucht. Er kam zu dem Schluss, dass DNA-Tests an Skinner verglichen mit solchen an den Opfern den Todeskandidaten vom Vorwurf des Mordes entlasten würde.

Unterstützt wird Skinner, der inzwischen mit der französischen Todesstrafengegnerin Sandrine Ageorges verheiratet ist, auch von der französischen Regierung.

(bert/sda)

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