Kein Gentest-Nachforschungsverbot für Versicherungen

publiziert: Donnerstag, 18. Mrz 2004 / 16:18 Uhr

Bern - Vor dem Abschluss hoher Lebensversicherungen sollen die Versicherer Einsicht in frühere Gentests verlangen können. Der Nationalrat hat ein striktes Nachforschungsverbot im Bundesgesetz über gentechnische Untersuchungen beim Menschen abgelehnt.

Gentests werfen ethische, psychologisch, rechtliche und soziale Fragen auf.
Gentests werfen ethische, psychologisch, rechtliche und soziale Fragen auf.
Zwischen Hoffnungen und Ängsten war der Erstrat vor einer Woche auf das nun mit 137 zu 2 Stimmen gutgeheissene Gesetz eingetreten. Gentests erlauben zwar das Entdecken von Krankheitsanlagen und damit eine bessere Diagnose, Therapie und Prophylaxe. Sie werfen aber heikle ethische, psychologische, rechtliche und soziale Fragen auf.

Unbestritten blieb deshalb, dass niemand aufgrund seines Erbgutes diskriminiert werden darf, dass das Selbstbestimmungsrecht mit Einschluss des Rechts auf Nichtwissen jederzeit gewahrt bleiben muss, dass der Datenschutz streng zu regeln ist und dass es zur Durchführung genetischer Untersuchungen eine Bewilligung braucht.

Unbestritten war auch, dass Versicherungen keinen Gentest verlangen dürfen. Mit 97 zu 79 Stimmen lehnte es der Nationalrat aber ab, neben den obligatorischen Sozialversicherungen, der beruflichen Vorsorge und den Krankentaggeldversicherungen auch alle Lebensversicherungen und freiwilligen Invaliditätsversicherungen einem strikten Nachforschungsverbot zu unterwerfen.

Die grosse Kammer folgte in diesem umstrittensten Punkt dem Bundesrat und einer von Laura Sadis (FDP/TI) angeführten Kommissionsminderheit. Die Versicherer sollen Einsicht in frühere Gentests verlangen dürfen, wenn die Versicherungssumme 400 000 Franken oder die Invaliditätsrente 40 000 Franken übersteigt. Ein Vorschlag für 250 000 bzw. 25 000 Franken wurde abgelehnt.

Die vor allem von der Linken unterstützte Kommissionsmehrheit warnte vergeblich vor einer diskriminierenden Risikoselektion.

Einen ersten Pflock hatte der Nationalrat zuvor im medizinischen Bereich eingeschlagen: Genetische Untersuchungen sollen nur erlaubt sein, wenn sie einem medizinischen Zweck dienen und das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Person gewahrt wird.

Im Einklang mit der Landesregierung verbot der Nationalrat pränatale genetische Untersuchungen, wo es um Eigenschaften geht, die nicht direkt die Gesundheit des Ungeborenen beeinträchtigen.

(rr/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Lachen hat viele positive Affekte auf den Körper und die Psyche.
Lachen hat viele positive Affekte auf den Körper und die Psyche.
Wellness Das Lachen dient nicht nur als Zeichen von Freude und Glück, sondern hat auch viele positive Effekte auf unsere Gesundheit. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Lachen sowohl körperliche als auch psychische Vorteile bietet. mehr lesen  
Ein multidisziplinäres Team der Universität von Waterloo hat ein innovatives Kontaktlinsenmaterial entworfen, das als Verband für Hornhautwunden dienen und ... mehr lesen  
Ein Wirkstoff zur Heilung wird mit der Kontaktlinse in das Auge gegeben.
Forscher haben ein neues Konzept zur effizienteren Gewinnung von Wasserstoffenergie vorgestellt, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird, ohne das gefährliche Risiko einer Vermischung der beiden Gase. mehr lesen  
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten