Keine Ausnahmen für Fundamentalisten

publiziert: Montag, 2. Aug 2010 / 08:48 Uhr / aktualisiert: Montag, 2. Aug 2010 / 09:23 Uhr

Die Frage der Woche lautet: Beispiel Schwimmunterricht - Wie lässt sich das Zusammentreffen der Kulturen in der Schule regeln? Heute die Antwort von Michael Köpfli. Michael Köpfli ist Berner Stadtrat und Vorstandsmitglied der Grünliberalen Schweiz.

1 Meldung im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Homepage des Autors
Mehr über Michael Köpfli.
michaelkoepfli.ch/

Die Stadt Basel hat einige wenige muslimische Eltern gebüsst, weil diese ihren Kindern verbieten am obligatorischen Schwimmunterricht teilzunehmen. Der Entscheid der Basler Behörden ist mutig und richtig. Es darf nicht sein, dass Kinder von religiösen Fundamentalisten nicht die gleich umfassende Ausbildung erhalten wie ihre Schulkollegen. Das Recht der Kinder auf Bildung muss immer Vorrang vor den religiösen Interessen der Eltern haben.

Leider wird von Seiten der Fundamentalisten immer wieder versucht, diese Forderung mit Fremdenfeindlichkeit in Verbindung zu bringen. Dieser Vorwurf entbehrt aber jeder Grundlage. Die Vorgabe, dass alle Schulkinder den ganzen obligatorischen Unterricht besuchen müssen gilt ja keineswegs nur für Muslime oder ausschliesslich für den Schwimmunterricht.

Es gibt beispielsweise auch Anhänger von evangelikalen Freikirchen, welche ihren Kinder Schullager oder Teile des Biologieunterrichts vorenthalten möchten (bspw. Sexualkunde oder die Vermittlung der Evolution). Auch dies ist völlig inakzeptabel und es ist zu wünschen, dass auch in den Fällen künftig überall konsequent durchgegriffen wird. Dispensationen sind in solchen Fällen völlig fehl am Platz.

Weiter ist zu sagen, dass der ganz grosse Teil der Muslime in der Schweiz ihre Kinder ganz selbstverständlich am Schwimmunterricht teilnehmen lässt. Es ist auch in ihrem Sinn, dass die Behörden bei den wenigen Fundamentalisten durchgreifen. Denn gerade diese dienen immer wieder als Rechtfertigung für tatsächlich fremdenfeindliche Forderungen. Auch wenn nebenbei bemerkt die jüngst bekannt gewordenen Wortführer des fundamentalistischen Islam in der der Schweiz ironischerweise allesamt Schweizer Konvertiten sind.

Andere Schweizer Städte und Gemeinden tun gut daran, dem Beispiel der Stadt Basel zu folgen. Es ist ein klares Signal, dass wir in der Schweiz die Religionsfreiheit hochhalten, aber keinen Fundamentalismus tolerieren welcher gegen unsere Gesetzte verstösst.

(von Michael Köpfli/news.ch)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Basel - In Basel-Stadt haben ... mehr lesen
In fünf Fällen verweigerten Eltern den Schwimmunterricht aus religiösen Motiven. (Symbolbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 
Energie- statt Mehrwertsteuer - Grundpfeiler der Energiepolitik der GLP.
Energie- statt Mehrwertsteuer - Grundpfeiler der ...
Die Frage der Woche lautet: Der Wahlkampf ist lanciert - welches werden die bestimmenden Themen sein? Heute der Beitrag von Michael Köpfli, Berner Stadtrat und Vorstandsmitglied der Grünliberalen Schweiz. mehr lesen 
Die Frage der Woche lautet: AKW-Desaster in Japan - Welches müssen die Konsequenzen für die Schweiz sein, oder kann unsere Energiepolitik weiterhin bestehen? Heute der Beitrag von Michael ... mehr lesen
Wasser von hier: Das Kraftwerk Eglisau-Glattfelden.
Talentshow auf SRF: Gebührenpflichtiges Seichtprogramm
Die Frage der Woche lautete: Sehr viele Leute beklagen sich über die Billag und die Art, wie die Radio- und Fernsehgebühren erhoben werden. Muss ... mehr lesen  
Grundsätzlich ist richtig, dass der Bundesrat Anreize dafür schaffen möchte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz den Wohn- und den Arbeitsort ... mehr lesen  
Elektronisches Road Pricing in Singapur.
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 12°C 16°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Basel 13°C 17°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 12°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Bern 12°C 15°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 13°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 13°C 17°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Lugano 14°C 22°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten